Erklärung des Paritätischen zur aktuellen Diskussion um die Aussetzung des Zivildienstes
Verband fordert Ausbau des Freiwilligensektors
Zu der aktuellen Debatte um die Aussetzung des Zivildienstes erklärt der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes Eberhard Jüttner: „Sollte der Zivildienst ausgesetzt werden, dann muss zur Kompensation der Freiwilligensektor dringend ausgebaut und besser finanziell gefördert werden. Einer Generation von jungen Männern entgeht ohne den Zivildienst eine soziale Lernstufe, der Zugewinn, den man durch gelebte Mitmenschlichkeit macht. Wir wissen, wenn sich Jugendliche zwischen 16 und 20 im sozialen Kontext engagiert haben, sind sie auch später eher bereit, sich ehrenamtlich zu engagieren. Der Zivildienst ist für junge Männer ein ganz wichtiges Instrument der Berufsorientierung. Viele junge Männer sagen, erst nach ihrem Zivildienst sei für sie ein Beruf im sozialen Bereich denkbar gewesen. Es geht darum, jungen Menschen weiterhin ein solches soziales Lernumfeld vorzuhalten. Dafür werden wir werben. Der Paritätische fordert bei einer Aussetzung des Zivildienstes einen deutlichen Ausbau des Freiwilligen Sozialen Jahres (FSJ). Jeder FSJ-Platz sollte vom Bund gefördert werden. Zudem ist die Förderpauschale des Bundes für Bildung und Begleitung von 72 Euro auf 153 Euro im Monat anzuheben. Darüber hinaus sollte zur weiteren Berücksichtigung benachteiligter Jugendlicher der Betreuungsschlüssel von 1:40 auf 1:30 verbessert werden. Ferner sollte die Bundesregierung gemeinsam mit den FSJ-Trägern eine Imagekampagne auf den Weg bringen, die insbesondere junge Männer anspricht. Neben dem Ausbau des FSJ kann auch der von Bundesfamilienministerin Schröder angeregte freiwillige Zivildienst eine attraktive Möglichkeit der Kompensation darstellen.“Quelle: Pressemeldung vom 23.08.2010, Gwendolyn Stilling, Referentin für Presse- und Gremienarbeit, Der Paritätische Gesamtverband
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