Fachtagung „Rendite durch Wohnen und Leben. Potentiale gemeinschaftlicher Wohnformen“
Darmstadt - Gemeinschaftliche Wohnformen und ihre Potentiale: Diesem Thema widmeten sich Experten der Wohnungs- und Finanzwirtschaft, der Kommunen und Kreise, des Sozial- und Gesundheitswesens aus der ganzen Bundesrepublik am 13. und 14. Oktober im Schader-Forum, Darmstadt. Der demografische Wandel, die sich verändernden Infrastrukturlagen in Städten und ländlichen Regionen, die finanziellen Belastungen in öffentlichen Haushalten sowie die sich wandelnden Familien- und Versorgungssysteme bilden die Ausgangspunkte der neuen Wohnform. Viele Menschen, ob alt oder jung, wollen sich nicht mehr auf traditionelle Versorgungsmuster verlassen, sondern tun sich zusammen, um enge Nachbarschaft und gegenseitige Hilfeleistung jenseits von Staat und Familie zu realisieren. Aber nicht nur die Bewohner gemeinschaftlicher Wohnprojekte können Nutzen aus der Gemeinschaft ziehen, sondern auch die Wohnungswirtschaft, das Bankwesen, Kommunen und Kreise sowie das Gesundheits- und Sozialwesen. Vertreter dieser Bereiche stellten bei der Fachtagung die Potentiale für ihre jeweilige Branche heraus und bestätigten die monetären wie nicht-monetären Renditemöglichkeiten, wenn man gemeinschaftliches Wohnen als Marktsegment ansieht. Die Immobilienökonomin Karin Stemmer von den Vereinigten Wohnstätten 1889 eG in Kassel sagt: „Gemeinschaftliches Wohnen ist eine Wohnform der Zukunft“. Die Projektberaterin Helene Rettenbach aus Wiesbaden konstatiert: „Noch wird den Wohninitiativen zuviel an Professionalität abverlangt, weil sie keine Partner finden. Noch müssen die Wohninitiativen oft selbst zu Bau- und Wohnunternehmern werden.“ Genau hier setzt das Ziel der Schader-Stiftung ein, so Sabine Süß, geschäftsführender Vorstand: „Neue Kooperationen müssen entstehen, die Wohninitiativen einerseits, Wohnungsunternehmen, Banken, Kommunen oder Kreise sowie Akteure des Sozial- und Gesundheitswesen andererseits zusammenbinden.“ Die Tagung diente nicht nur der Information und dem gegenseitigen Austausch, sondern auch der Weiterentwicklung und Stärkung des Trends zum gemeinschaftlichen Wohnen. So diskutierten die Teilnehmer Regelungen und Verfahrensweisen, die das Entstehen gemeinschaftlicher Wohnformen erleichtern, die Angebotsvielfalt erhöhen und somit deren gesellschaftlichen und volkswirtschaftlichen Nutzen untermauern. Die Tagung fand unter Mitwirkung und fachlicher Begleitung von zwölf einschlägigen Organisationen statt: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Deutsche Kreditbank AG, Deutscher Mieterbund, Deutscher Städtetag, Deutscher Verband für Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung, Forum Gemeinschaftliches Wohnen, GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen, Generali Deutschland Holding AG – Zukunftsfonds, GLS-Bank, Netzwerk: Soziales neu gestalten (SONG), Stiftungtrias, SRL Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung. Weitere Informationen finden Sie unter www.schader-stiftung.de.
Quelle: Pressemitteilung der Schader-Stiftung vom 15.10.2010