Fonds Soziokultur vergibt 457 Tausend Euro Projektmittel

25.06.2010 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Fördermittel für das 2. Halbjahr 2010 vergeben

»Heroes« sind der Gegenstand einer Theaterinszenierung, die das Ensemble des Theaterlabors aus Bielefeld gemeinsam mit jungen Darstellern, Tänzern und Musikern – Profis und Laien – erarbeiten will. Mit der Unterstützung eines erfahrenen Theaterautors »modernisieren« Jugendliche aus unterschiedlichen Jugendkulturgruppen (HipHop-Crews, Rapper, Rock-Bands) griechische Heldenepen. Sie machen sich auf die Suche nach ihren Helden in der Popkultur, in Filmen, in Computerspielen und im Alltag. Diese »wahren Heldengeschichten« werden sie dann gemeinsam mit den Profis auf der großen Bühne präsentieren. »Wir haben gut gefeiert« ist der Titel eines Projektes des Vereins »Patent-Papierfabrik Hohenhofen e.V.» aus Hohenhofen im Land Brandenburg, das dazu beitragen soll, eine (ehemalige) Papierfabrik als technisches Denkmal zu erhalten und zu einem lebendigen Kulturort auszubauen. Ein Jahr lang werden Bildende Künstler und Fotografen zusammen mit ehemaligen Fabrikarbeitern eine Ausstellung zur Geschichte der Fabrik, zu den Geschichten rund um Produktion, Maschinenlärm, Betriebskultur und Weihnachtsfeiern vorbereiten. Im Frühsommer 2011 werden die Ergebnisse dieser »Spurensuche« in den Produktionshallen der Fabrik vorgestellt. Der Roman »Die Jüdin von Toledo« von Lion Feuchtwanger ist die Vorlage für ein Jugendprojekt des Vereins »Stiftung Jugend fragt« aus Ingoldstadt. Zusammen mit professionellen Künstlern werden 100 Jugendliche aus unterschiedlichen Schulformen ein Tanz-/Sprech-/Musiktheaterstück erarbeiten und öffentlich aufführen, das sich mit den Problemen und Chancen des Zusammenlebens in multikulturellen Stadtquartieren beschäftigt. Die vorgestellten Vorhaben sind drei von insgesamt 53 Projekten, die das Kuratorium des Fonds Soziokultur aus insgesamt 400 Anträgen ausgesucht hat. Die Vergabesitzung für das zweite Halbjahr 2010 fand am 21. und 22. Juni in Bonn statt. 457.000 Euro Fördermittel konnten vergeben werden. Für die praktische Erprobung und Umsetzung ihrer Projektideen stellt der Fonds den Projektträgern jeweils Beträge bis zu 20.000 Euro zur Verfügung. „Soziokultur kennt keine Grenzen. Sie macht Angebote für alle Altergruppen, ist in der Großstadt wie im Dorf zu Hause und sie bedient sich aller Genres – von Theater, Tanz über Musik und Literatur bis zu Film und Multimedia. Soziokultur blickt zurück, greift geschichtliche Themen und gesellschaftliche Diskussionen auf und sie entwirft Zukunft. Wir freuen uns, dass es in der neuen Förderphase wieder gelungen ist, der Fülle und Qualität soziokultureller Projekte gerecht zu werden und ein interessantes Förderpaket zu schnüren“ – so das Fazit des Geschäftsführers des Fonds Soziokultur, Dr. Norbert Sievers, am Ende der Vergabesitzung in Bonn.

Hintergrund

Der Fonds Soziokultur ist ein gemeinnütziger Verein, dem acht Bundesverbände aus der soziokulturellen Arbeit angehören. Seit 1988 fördert er Projekte, in denen Menschen zur aktiven Teilnahme am kulturellen und gesellschaftlichen Leben ermutigt werden. Die Projekte sollen Modellcharakter haben und für andere soziokulturelle Initiativen und Einrichtungen qualitative Maßstäbe setzen. Die Fördermittel werden von der Kulturstiftung des Bundes bereitgestellt. Im September dieses Jahres gibt es eine neue Chance für Aktive in der Soziokultur: Dann schreibt der Fonds die Mittel für Projekte aus, die im ersten Halbjahr 2011 beginnen oder realisiert werden. Stichtag zur Abgabe der Anträge ist der 1. November 2010. Nähere Infos unter (www.fonds-soziokultur.de).

Quelle: Pressemitteilung des Fonds Soziokultur e.V. vom 23.06.2010