Gewalt gegen Pflegebedürftige erkennen und vermeiden
Hessische Staatssekretärin Müller-Klepper fordert Auseinandersetzung mit Tabuthema
Staatssekretärin Müller-Klepper: „Ziel ist eine wirksame Prävention und Schutz vor Gewalt im Alter – Vorbildliches Modellprojekt: Schutzambulanz Fulda Fulda. Die Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, Petra Müller-Klepper, hat mehr Sensibilität und Schutz vor Gewalt in der Pflege gefordert. „Gewalt in der Pflege vorzubeugen und zu unterbinden ist ein Gebot der Menschenwürde und Nächstenliebe. Es geht um physische, psychische und strukturelle Gewalt. Wer durch Pflegebedürftigkeit abhängig ist, weil er Hilfe zum Überleben braucht, hat einen Anspruch auf Unversehrtheit und den Schutz durch Staat und Gesellschaft“, erklärte die Sozialpolitikerin heute in Fulda bei einer Fachtagung in Fulda. Gewalt in der Pflege sei noch immer ein Tabuthema. Es gelte, sich intensiver auf fachlicher Ebene mit der Problematik zu beschäftigen, auf diese Weise den Blick zu schärfen und durch adäquate Maßnahmen Risiken zu minimieren. Gewaltprävention sei sowohl in der stationären Versorgung in Pflegeeinrichtungen wie auch bei der Pflege in der eigenen Häuslichkeit erforderlich. „Gewalt hat viele Gesichter. Drei Erscheinungsformen sind zentral: die Misshandlung, der Missbrauch und die Vernachlässigung“, so die Staatssekretärin. Gewalt in der Pflege sei in der Regel subtil, die offene Aggression eher selten. Ursachen von Gewaltphänomenen in der Pflege seien vor allem Überlastung, Überforderung, Unsicherheiten und Erschöpfung. „Die beste Vorbeugung gegen Gewalt ist eine professionelle Pflege, bei der die Bedürfnisse des Patienten im Vordergrund stehen. Bei pflegenden Angehörigen ist wichtig, dass sie nicht alleine sind und von Zeit zu Zeit auch an sich selbst denken“, empfahl Petra Müller-Klepper. Als Gründungsmitglied der WHO-Initiative Violence Prevention Alliance (VPA) habe das Hessische Ministerium für Arbeit Familie und Gesundheit dazu beigetragen, die weltweite Vernetzung von Projekten zur Gewaltprävention auszubauen. Ein hessisches Projektbeispiel sei das Modell der Schutzambulanz Fulda, das einen Vorbildcharakter für ganz Deutschland habe. Mit der Schutzambulanz Fulda solle die gesundheitliche Versorgung von Gewaltopfern verbessert werden.Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit vom 25.06.2010
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