„GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN – Werde Erzieherin / Erzieher“
Hessens Familienminister Jürgen Banzer und Kirchenpräsident Dr. Volker Jung stellen in Darmstadt Werbe- und Imagekampagne für den Erzieherberuf vor
Darmstadt. „Es gibt kaum eine wichtigere und schönere Aufgabe, als Kinder von klein auf beim Heranwachsen zu begleiten und ihnen zu helfen, ihre Interessen und Begabungen zu entdecken und zu entfalten. Deshalb ist auch der Beruf der Erzieherin und des Erziehers etwas ganz Besonderes. Mit der landesweiten Kampagne „GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN – Werde Erzieherin / Erzieher“ wollen wir auf die Attraktivität dieses Berufsfelds aufmerksam machen und mehr Menschen dafür interessieren“, erklärte der hessische Familienminister Jürgen Banzer heute anlässlich der Vorstellung der Kampagne in der Pädagogischen Akademie Elisabethenstift in Darmstadt. Aktuell und in den kommenden Jahren existiere ein kontinuierlich hoher Bedarf an Fachkräften in Kindertageseinrichtungen. Vor diesem Hintergrund habe das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit eine Werbe- und Imagekampagne für den Erzieherberuf entwickelt, um die Träger der Einrichtungen dabei zu unterstützen, geeignetes Personal zu finden. „Ich freue mich, dass wir die Kirchen für die Unterstützung dieser Kampagne gewinnen konnten – sie sind neben den Kommunen nicht nur die größten Einrichtungsträger, sondern engagieren sich wie hier in Darmstadt auch in der Aus- und Fortbildung von Erzieherinnen und Erziehern“, so der Minister. Kirchenpräsident Volker Jung sagte, die Erziehung von kleinen Kindern sei eine schöne und lohnende Aufgabe: „Die Evangelische Kirche setzt sich für eine ganzheitliche und vertrauensvolle Erziehung ein – dafür brauchen wir gut ausgebildete und motivierte Menschen.“ Mit Stand zum Stichtag 1. März 2009 befanden sich von den 3.849 Kindertageseinrichtungen in Hessen 677 in evangelischer Trägerschaft (ca. 18 Prozent). Damit stellen die evangelischen Kindertageseinrichtungen die größte Trägergruppe im Bereich der freien Träger in Hessen dar.Erheblicher Fachkräftebedarf in Kindertageseinrichtungen
„Die Sicherung des Fachkräftebedarfs in Kindertageseinrichtungen ist eine grundlegende Voraussetzung zum quantitativen und qualitativen Ausbau der frühkindlichen Bildungs- und Betreuungsangebote in Kindertageseinrichtungen“, erklärte Familienminister Jürgen Banzer. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für unter Dreijährige ab 2013, kleinere Gruppen und eine Stärkung des Bildungs- und Erziehungsauftrags der Kindertageseinrichtungen sorgten für einen erheblichen Bedarf an zusätzlichen Fachkräften. In den 3.849 Kindertageseinrichtungen in Hessen seien derzeit ca. 41.000 Personen tätig. Das Hessische Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit gehe davon aus, dass durch den Ausbau der Angebote in Kindertageseinrichtungen mit einem Mehrbedarf an sozialen Fachkräften in Kindertageseinrichtungen von 6.000 bis 8.000 Personen für die kommenden Jahre zu rechnen ist. Mit der Kampagne wolle die Landesregierung verschiedene Zielgruppen ansprechen: Junge Frauen mit Mittlerer Reife oder Abitur ebenso wie junge Männer mit diesen Schulabschlüssen, die in Kindertageseinrichtungen bislang deutlich unterrepräsentiert sind, zudem Quereinsteiger, die aus einem anderen Beruf in den Erzieherberuf wechseln möchten, ferner in besonderer Weise auch Interessenten mit Migrationshintergrund, die ihre interkulturelle Erfahrung einbringen können. „Es gibt viele Wege in den Erzieherberuf. Deshalb möchte ich jedem, der daran Interesse hat, empfehlen, sich zum Beispiel von den Fachschulen beraten zu lassen, ob für ihn der Einstieg möglich ist“, sagte Familienminister Jürgen Banzer. Familienminister Banzer wies darauf hin, dass diese Kampagne „GROSSE Zukunft mit kleinen HELDEN – Werde Erzieherin / Erzieher“ nur ein Teil der Initiative der Landesregierung zur Sicherung des Fachkräftebedarfs an Kindertageseinrichtungen in Hessen darstellt. So hat die Landesregierung bereits frühzeitig und bedarfsgerecht auf den zu erwartenden Fachkräftebedarf reagiert. So verwies Jürgen Banzer auf eine in den vergangenen Jahren ansteigende Zahl von Studierenden als Konsequenz des Ausbaus des fachschulischen Ausbildungsangebotes. Die Zahl der Studierenden an den 29 Fachschulen für Sozialpädagogik sei in den letzten fünf Jahren von 4084 auf 4881 Personen und damit um fast 20 Prozent angewachsen. Die Zahl der männlichen Studierenden stieg von 487 auf 674 an.Mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Erzieherberuf
„Die hohen Anforderungen in Kindertageseinrichtungen müssen sich in einer höheren gesellschaftlichen Anerkennung für die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher niederschlagen. Aus diesem Grund soll die Kampagne nicht nur für den Beruf der Erzieherin / des Erziehers werben, sondern auch deutlich darauf hinweisen, dass die Tätigkeit in Kindertagesstätten ein attraktives und zukunftsorientiertes berufliches Arbeitsfeld darstellt“, unterstrich Jürgen Banzer. „Erzieher und Erzieherin ist ein Beruf, der herausfordert, abwechslungsreich ist und erfüllt. Wer kreativ sein will, gerne mit Kindern arbeitet und bereit ist Verantwortung für andere zu übernehmen, für den kann dieser Beruf genau das richtig sein“, sagte Kirchenpräsident Volker Jung.Bis Ende 2011 angelegte Werbe- und Imagekampagne
Im Rahmen der bis Ende 2011 angelegten Kampagne wird- mit Werbeträgern (z.B. Großplakaten mit drei Motiven, Plakaten A1 mit vier Motiven, zwei zielgruppenspezifischen Flyern, Postkarten mit drei Motiven, Aufklebern, Linienbuswerbung),
- mit einer Website (www.grosse-zukunft-erzieher.de),
- mit der Schaltung von Anzeigen und im Rahmen von Direct-Mailings (z.B. an Teilnehmer/innen in Freiwilligendiensten in Hessen; Besitzer/innen einer Jugendleiter/innen-Card),
- mit Informationsständen und -aktionen (z.B. Promotionstand am Hessentag, Infotour an Realschulen),
- im Rahmen von Aktionen mit Kooperationspartnern (z.B. Gestaltung von Plakatwänden durch eine Kindertageseinrichtung, Filmwettbewerb an Fachschulen für Sozialpädagogik)
Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit vom 25.05.2010
http://www.hmafg.hessen.de