Hessen: Neues Kindergartenjahr startet:Versorgungsgrad hessenweit bei über 100 Prozent
Immer mehr Kindergärten öffnen sich für unter Dreijährige - Trend zu Angeboten mit Mittagsversorgung
Die aktuelle Situation im Kindertagesstättenbereich zum neuen Kindergartenjahr, das am kommenden Montag (1. August 2010) startet, gestaltet sich in Hessen positiv. ”Hessenweit liegt der Versorgungsgrad bei Kindergartenplätzen bei über 100 Prozent”, teilte Petra Müller-Klepper, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Arbeit, Familie und Gesundheit, heute in Wiesbaden mit. Die Zahl der Kindertageseinrichtungen in Hessen ist von 3.917 (2009) auf 3.977 gestiegen. Die Träger verfügen inzwischen über 199.733 Kindergartenplätze für Kinder von drei Jahren bis zum Schuleintritt. Hinzu kommen 31.271 Plätze zur Schulkinderbetreuung und 25.672 Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren. Insbesondere die Plätze in altersstufenübergreifenden Gruppen, in denen Kindergartenkinder gemeinsam mit Kindern unter drei Jahren und Schulkindern betreut werden, seien immer attraktiver. Nach den Worten der Staatssekretärin ist die Platzzahl in diesem Bereich auf über 47.200 gestiegen. Die rückläufigen Kinderzahlen eröffneten Freiräume in den bestehenden Kindergärten, die mit Kindern aus anderen Altersgruppen belegt werden könnten. „Die Praxis zeigt, dass diese Chance genutzt wird und sich immer mehr Kindergärten für Kinder unter drei Jahre öffnen”, sagte Müller-Klepper. Der Trend in Hessen gehe eindeutig zu Betreuungsangeboten, die über die Mittagszeit geöffnet sind und für die Kinder ein Mittagessen bereithalten. Die Zahl der Plätze in Tageseinrichtungen mit Mittagsversorgung ist in Hessen von 232.184 im Vorjahr um rd. 5.500 auf nunmehr 237.758 gestiegen. 35 Prozent aller Kinder nimmt die Betreuung in Kindertageseinrichtungen sogar für mehr als sieben Stunden täglich in Anspruch. Leicht zugenommen hat auch die Zahl der Inanspruchnahme von Kindergartenplätzen durch Kinder mit Behinderung. Wurden im Vorjahr 4.674 Plätze für die Integration von Kindern mit Behinderung genutzt, so waren es Anfang 2010 insgesamt 5.181. Ebenso erfüllen die Kindertageseinrichtungen eine wichtige Funktion bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund, von denen derzeit rund 83.000 dieses Betreuungsangebot nutzen. ”Wenn nach den Ferien die Kindergärten wieder ihre Pforten öffnen, dürfte jedes hessische Kind, das drei Jahre oder älter ist, einen freien Platz vorfinden”, so Petra Müller-Klepper. Dies sei eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Auch die Tatsache, dass das Land Hessen das dritte Kindergartenjahr für die Eltern beitragsfrei stellt, leiste hier einen wichtigen Beitrag. Nachdem im Kindergartenbereich dank der intensiven Anstrengungen der Kommunen sowie von freien Trägern und Kirchen nunmehr eine Vollversorgung erreicht ist, sieht Müller-Klepper den Schwerpunkt gegenwärtig vor allem in der Verbesserung der Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren. Deshalb erhalten die Kommunen in Hessen Zuschüsse in Höhe von insgesamt rund 165 Millionen Euro in den Jahren 2008 bis 2013 für Investitionen in die Schaffung neuer Betreuungsplätze für die Kleinen. Das Land Hessen fördert zudem den Ausbau der U3-Plätze bereits seit 2007 mit dem BAMBINI-Programm. „Dank dem großen Engagement der Kommunen und dieser massiven finanziellen Unterstützung ist zwischenzeitlich eine Versorgungsquote von 20,9 Prozent erreicht. Das Förderprogramm hat maßgeblich zu dieser erfolgreichen Entwicklung beim U3-Platzausbau in Hessen beigetragen.“ Dafür wurden die jährlich zur Verfügung gestellten Haushaltsmittel von 45 Millionen Euro im Jahre 2007 auf inzwischen 90 Millionen Euro verdoppelt. „Hessen ist auf einem guten Weg, der wachsenden Nachfrage nach Betreuungsmöglichkeiten für diese Altersgruppe möglichst schnell gerecht zu werden“, so die Familien-Staatssekretärin.Quelle: Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Arbeit, Familie und Gesundheit vom 30.07.2010
http://www.hmafg.hessen.de