In gewohnter Umgebung altern - KDA will mit neuer Online-Plattform „Quartierskonzepte" fördern
Ein moderiertes Diskussionsforum des Kuratoriums Deutsche Altershilfe beschäftigt sich mit der Frage, wie ältere Menschen auch bei Pflegebedarf in ihrer Wohnumgebung bleiben können
Köln - In Würde altern heißt für viele Menschen, in ihrer gewohnten Umgebung zu altern. Einen Austausch zu diesem Thema und die Entwicklung von Lösungsansätzen soll künftig eine moderierte Online-Plattform ermöglichen, die das Kuratorium Deutsche Altershilfe (KDA) am Mittwoch bei seiner Fachtagung „Neue Kooperationen im Quartier" vorgestellt hat: Mit der Plattform werden so genannte Quartierskonzepte gefördert, die sich damit beschäftigen, wie ältere Menschen bei Pflegebedarf in ihrem Dorf, ihrer Gemeinde oder ihrem Viertel bleiben können. Das Forum soll verstreutes Wissen zusammenführen, „damit das Rad nicht an verschiedenen Stellen immer wieder neu erfunden werden muss", sagt Ursula Kremer-Preiß, Leiterin des Bereichs Wohnen und Quartiersgestaltung beim KDA. Bei der Fachtagung hatten Teilnehmer und Referenten von Leistungserbringern, Kommunen und Wohnungsbaugesellschaften Ansätze zur Gestaltung des Wohnumfeldes diskutiert. Es bestand Einigkeit mit den Vertretern aus der Politik, dass der Quartiersansatz systematisch in Deutschland verfolgt werden muss, um den demographischen Wandel bewältigen zu können. „Derzeit fehlt jedoch ein Gesamtansatz, der eine entsprechende Regelfinanzierung - und damit erst eine systematische und flächendeckende - Umsetzung ermöglichen würde. Hier besteht dringender Handlungsbedarf", sagt Dr. Peter Michell-Auli, Geschäftführer des KDA. Beim Quartiersansatz wird versucht, möglichst viele altengerechte Wohnangebote sowie soziale Angebote und Unterstützungsangebote in einer Wohnumgebung zu etablieren. Dabei müssten die Menschen vor Ort jedoch auch aktiv werden, so Michell-Auli: „Mit der Umsetzung von Quartiersansätzen muss der Schritt von der Versorgungs- zur Mitwirkungsgesellschaft gelingen, so dass damit auch neue Werte für die deutsche Gesellschaft geschaffen werden." Der Quartiersansatz soll individuelle Lösungen in den einzelnen Wohnumfeldern ermöglichen, die dem Bedarf vor Ort entsprechen. „Nur wenn Mitwirkung und Partizipation gelingt, erreichen wir Bedarfsgerechtigkeit. Nur dann gestalten wir ein Nahumfeld so, dass Menschen länger in ihrem gewohnten Lebensumfeld bleiben können", ergänzt Kremer-Preiß. „Dies schließt auch die Stärkung von Eigeninitiative, gegenseitige Hilfe und wertschätzendem Zusammenleben vor Ort mit ein." Unter anderem mit Hilfe der neu geschaffenen Online-Plattform soll die Umsetzbarkeit von Quartierskonzepten bei den gegeben Rahmenbedingungen erhöht werden. Fachleute und Interessierte können hier Praxisprobleme bei der Umsetzung von Quartierskonzepten diskutieren und sich über gelungene Praxisbeispiele informieren. Hierzu können Fragen in Form von Beiträgen gestellt oder Hinweise in Form von Kommentaren zu anderen Beiträgen gegeben werden. Das Fachforum ist unter www.kda.de/fachforen.html zugänglich.Das Kuratorium Deutsche Altershilfe
Das KDA setzt sich seit 1962 für die Lebensqualität und Selbstbestimmung älterer Menschen ein. Unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten führen unabhängige Experten Projekte und Studien durch. Das KDA berät Ministerien, Kommunen, Unternehmen, Sozialverbände, Leistungserbringer wie Heimträger und ambulante Dienste, bietet Fortbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen für Führungs- und Fachkräfte an und informiert die Öffentlichkeit mit seinem Fachmagazin ProAlter sowie durch Tagungen und Publikationen.Quelle: Pressemitteilung des Kuratoriums Deutsche Altershilfe vom 10.12.2010
http://www.kda.de