Internetportal zur Glücksspielsucht im Saarland gestartet
Landesfachstelle macht Informationen und Hilfsangebote für Glücksspielsüchtige, ihre Angehörigen und Fachinstitutionen zugänglich
Wer Glücksspiele spielt, sucht den Nervenkitzel. Die Chance auf ein sorgenfreies Leben, der Traum vom schnellen Geldgewinn sorgen für den besonderen Kick. Tatsache ist jedoch, dass die überwiegende Mehrheit der Teilnehmenden an einem Glücksspiel verliert. Zu den Verlierern gehören die Menschen, die ihr Spielverhalten nicht mehr kontrollieren können und in die Glücksspielsucht abgleiten. Um diesen Gefahren entgegenzuwirken, hat die Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland am 29. Oktober das Internetportal „www.gluecksspielsucht-saar.de“ gestartet. „Ziel des Internetangebotes ist es, der Öffentlichkeit, den betroffenen Glücksspielsüchtigen, ihren Angehörigen und den in diesem Bereich tätigen Fachinstitutionen umfassende Informationen zu Glücksspielen, Glückspielsucht und den Hilfsangeboten im Saarland in übersichtlicher Form zugänglich zu machen“, brachten bei einem Pressegespräch Caritasdirektor Johannes Simon und Wolfgang Biehl, Geschäftsführer des Diakonischen Werkes an der Saar gGmbH, als Träger der Landesfachstelle den Sinn des Internetportals auf den Punkt. Seitens der Landesregierung unterstrich Staatssekretär Martin Karren vom Ministerium für Arbeit, Familie, Prävention, Soziales und Sport die Wichtigkeit des neuen Informationsangebotes. Das Internetportal bietet vor allem jede Menge Information: Hintergrundfakten zu den Arten von Glücksspielen und ihrem Suchtrisiko, Mythen und Wahrheiten über Glücksspiele und die Phasen einer Spielsuchtkarriere werden vorgestellt. Die örtlichen Hilfseinrichtungen wie Psychosoziale Beratungsstellen, Präventionsfachstellen, Gesundheitsämter, Fachkliniken, Selbsthilfegruppen und Schuldnerberatungsstellen sind übersichtlich auf einer Saarlandkarte mit ihren Kontaktdaten dargestellt. Ein Selbsttest zum eigenen Glücksspielverhalten, verschiedene Tipps zur Prävention (Vorbeugung) und Hinweise auf die rechtlichen Grundlagen runden die Darstellung ab. Wer noch mehr wissen möchte, findet weiterführende Links im Internet, informative Literaturhinweise und einige Broschüren zum Herunterladen. Fachkräfte finden aktuelle Informationen über Forschungen, Fortbildungsmöglichkeiten und Hintergrundfakten über Entwicklungen des Glücksspielmarktes im Saarland. Seit 1992 ist Glücksspielsucht (oder pathologisches Glücksspielen) von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Krankheit anerkannt. Nach einer aktuellen Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es etwa 3.000 Glücksspielsüchtige und bis zu 4.100 Personen mit problematischem Spielverhalten im Saarland. Die Betroffenen verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Glücksspielen oder der Beschaffung von Geld zum Spielen. Besteht keine Möglichkeit zum Spielen, kommt es zu Unruhe und Reizbarkeit. Wichtige Aktivitäten in Beruf, Privatleben und Freizeit werden vernachlässigt oder ganz aufgegeben, um spielen zu können. Die Glücksspielsüchtigen werden in eine Schuldenspirale verwickelt, die langfristig nicht selten in die Kriminalität führt. Die Selbstmordrate ist höher als bei anderen Abhängigkeiten. Die Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland wurde vor etwa einem Jahr ins Leben gerufen, um die Öffentlichkeit über die Gefahren der Glücksspielsucht zu informieren, Angebote und Maßnahmen zur Bekämpfung der Glücksspielsucht zu initiieren und zu koordinieren sowie Jugendliche vor den Gefahren von Glücksspielen zu schützen. Träger der Landesfachstelle sind der Caritasverband für Saarbrücken und Umgebung e.V. und das Diakonische Werk an der Saar, gGmbH. Hintergrund für das Einrichten der Landesfachstelle ist das Saarländische Ausführungsgesetz zum Glücksspielstaatsvertrag und das Saarländische Spielbankgesetz. Darin hat sich das Saarland verpflichtet, einen Teil der Einnahmen aus Glücksspielen der staatlichen Veranstalter (Saarland-Sporttoto GmbH, Saarland-Spielbank GmbH, Nordwestdeutsche Klassenlotterie und Südwestdeutsche Klassenlotterie) für die Prävention von Glücksspielsucht einzusetzen. Weitere Informationen zum neuen Internetportal und zur Arbeit der Landesfachstelle sind erhältlich bei: Landesfachstelle Glücksspielsucht SaarlandHaus der Caritas
Johannisstraße 2
66111 Saarbrücken
Tel. (06 81) 30 90 6-90
Fax (06 81) 30 90 6-18
E-Mail info@gluecksspielsucht-saar.de und jetzt auch im Internet unter www.gluecksspielsucht-saar.de. Ansprechpartner sind die Mitarbeiter Hartmut Görgen und Winfried Blum.
Quelle: Pressemitteilung der Landesfachstelle Glücksspielsucht Saarland vom 29.10.2010
http://www.gluecksspielsucht-saar.de