Kranken Müttern Mut machen - Krankenkassen brauchen politische Kontrolle

Jahrespressekonferenz des Müttergenesungswerkes

Berlin - Auf seiner Jahrespressekonferenz am 24.06.2010 hat das Müttergenesungswerk (MGW) ausdrücklich kranke Mütter in Deutschland ermutigt, Anträge auf medizinische Vorsorge- oder Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind zu stellen. Krankenkassen lehnen diese Anträge vielfach ungerechtfertigt ab. „Viele Mütter brauchen Hilfe um ihre Gesundheit zu stärken“ erklärt Marlene Rupprecht, MdB, Kuratoriumsvorsitzende des MGW auf der Jahrespressekonferenz in Berlin, „Sie wollen wieder stark sein für ihre Familien, wollen ihren Alltag wieder bewältigen. Betroffene Mütter können die kostenfreien Hilfen der Beratungsstellen im MGW-Verbund in Anspruch nehmen.“ Hintergrund dieses Aufrufes im 60. Jubiläumsjahr der Stiftung sind die alarmierenden Ablehnungsquoten bei den Kuranträgen, die bundesweit wieder auf 31% gestiegen sind. Im 1. Quartal 2010 gab es Belegungsrückgänge in den vom MGW anerkannten Mütter- und Mutter-Kind-Einrichtungen von durchschnittlich 20% im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2008. Die eindeutige Rechtslage für diese spezifischen Gesundheitsleistungen für Mütter lässt die in vielen Fällen undurchschaubare Ablehnungspraxis umso unverständlicher erscheinen. „Viele Krankenkassen handeln dann eindeutig gesetzwidrig“, erklärt Anne Schilling, Geschäftsführerin des MGW auf der Pressekonferenz, „hier wird auf Kosten der Mütter gespart, die oft nicht mehr die Kraft haben lange Widerspruchswege zu gehen. Der Auftrag der Krankenkassen für ihre Versicherten ist ein anderer.“ Eine Studie des BMFSFJ hatte 2007 ergeben, dass 2,1 Mio Mütter kurbedürfig sind. Auch 2/3 aller Kinder in den Mutter-Kind-Maßnahmen werden behandelt. An die Politik gerichtet, betont Rupprecht: „Der vom Gesetzgeber erklärte politische Wille, die Gesundheit der Mütter zu unterstützen, muss offensichtlich stärkere Regelungen erhalten“, so Rupprecht, „Krankenkassen brauchen die politische Kontrolle, damit sie ihre Verantwortung gegenüber den versicherten Müttern und unserer Gesellschaft richtig wahrnehmen. Hier ist das entschlossene Handeln der PolitikerInnen auf allen Ebenen gefragt.“ Das MGW empfiehlt Müttern eine Beratungsstelle aufzusuchen, wenn sie sich erschöpft und belastet fühlen. Die 1.400 Beratungs- und Vermittlungsstellen der Wohlfahrtsverbände im Müttergenesungswerk unterstützen die Frauen bei der Klärung der Voraussetzungen, bei der Beantragung der Maßnahmen und beraten auch zur Wahrnehmung des Wunsch- und Wahlrechtes für die Auswahl der richtigen Einrichtung. Beratungsstellensuche: www.muettergenesungswerk.de, oder Kurtelefon: 030/33 00 29-29.

Quelle: Pressemitteilung der Elly-Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk vom 24.06.2010
http://www.muettergenesungswerk.de