Mehr als 75 Prozent aller Kinder mit Behinderung besuchen in Westfalen-Lippe einen Regelkindergarten um die Ecke

Westfalen (lwl) - Die Frage nach dem richtigen Kindergartenplatz für das nächste Jahr beschäftigt bereits jetzt viele Eltern. Vor allem für Eltern von Kindern mit Behinderung stellt sich die Frage, wo ihre Kinder bis zum Schulbeginn betreut und gefördert werden sollen. "Vielen Eltern ist nicht bekannt, dass ihr behindertes Kind auch im Kindergarten 'nebenan' betreut werden kann. In Westfalen-Lippe bieten derzeit über 2.500 Kindertagesstätten so genannte integrative Plätze an. Zum Beispiel unterstützt zusätzliches Personal die Erzieherinnen in diesen Tageseinrichtungen und sorgt dafür, dass die Kinder mit Handicaps die Unterstützung bekommen, die sie benötigen", erklärt Hans Meyer, Jugenddezernent beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL). Werden behinderte Kinder mit nicht-behinderten Kindern gemeinsam in Kindertageseinrichtungen betreut, finanziert der LWL die zusätzlichen Kosten für heilpädagogische Maßnahmen. 2009 hat der LWL hierfür rund 41 Millionen Euro ausgegeben. Die integrativen Kindergärten betreuen bis zu vier Kinder mit Behinderung gemeinsam mit nichtbehinderten Kindern. Mit mehr als 6.400 Kindern besuchen in Westfalen-Lippe über 75 Prozent aller Kinder mit Behinderung solche Regelkindergärten. Wie integrative Kindergärten arbeiten, davon berichtet nun ein neuer Film, der im Internet unter www.lwl.org (http://www.lwl.org/LWL/Der_LWL/PR/tv_audioservice/integrativer_kindergarten/) zu sehen ist. "Stattdessen können die Kitas aber auch kleinere Gruppen bilden, damit das Personal den erhöhten Anforderungen gerecht werden kann. Eine Zusammenarbeit mit niedergelassenen Therapeuten ist ebenfalls möglich", so Meyer weiter. In jedem Falle empfehle es sich für Eltern, sich schon jetzt nach einem Kindergartenplatz umzusehen und das Kind in der Einrichtung der Wahl anzumelden. Je früher die Anmeldung erfolge, desto passgenauer könne für das behinderte Kind ein Platz gefunden werden, betont Meyer. Auch die Jugendämter in Westfalen- Lippe, die "ihre" Kinder 2011 versorgen wollen, haben es dann leichter, bedarfsgerecht zu planen. "Der Vorteil dieser zukunftsweisenden Erziehungsform liegt auf der Hand: Kinder lernen im wohnortnahen Kindergarten Spielkameraden aus der Nachbarschaft kennen. Außerdem kommen die Familien miteinander in Kontakt. Viele solcher Tageseinrichtungen, die Kinder mit und ohne Behinderung betreuen, arbeiten mit jahrelanger positiver Erfahrung in diesem Bereich. Deshalb wird die gemeinsame Erziehung auch seit Jahren vom Gesetzgeber gefordert", betont Meyer.Die örtlichen Jugendämter geben Auskunft darüber, ob und wo Interessierte Regeleinrichtungen mit Betreuungsangeboten für Kinder mit Behinderung finden. Das gilt auch für Plätze in speziellen, heilpädagogischen Einrichtungen. Für diese Einrichtungen ist eine möglichst frühe Anmeldung besonders wichtig, da die begrenzten Plätze für Kinder mit besonderen Förderbedarfen bestimmt sind. Die Jugendämter in Westfalen-Lippe kennen die ortsnah zur Verfügung stehenden Angebote und sind daher wichtige Ansprechpartner für Eltern.

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,5 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 19 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.

Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom 25.11.2010
http://www.lwl.org