Neuer Bereich für Kinder - Forscher der Uniklinik Köln entwickeln ADHS Infoportal weiter
Am 29.11.2010 schaltete das ADHS Infoportal den neusten Informationsbereich für von ADHS betroffene Kinder frei. Die Kinder werden dabei von den beiden animierten Comicfiguren „Max“ und „Lisa“, die selbst ADHS haben, empfangen. Die beiden Figuren erzählen von ihren liebenswerten Eigenschaften und ihren alltäglichen Problemen. Kinder erfahren so, was es bedeutet ADHS zu haben und wie sie durch gezielte Hilfen diese Probleme bewältigen können. Durch speziell für das ADHS Infoportal entwickelte Symbole, ist eine kindgerechte Navigation entstanden. Alle Informationen sind in schriftlicher Form abrufbar aber auch als gesprochener Text. Auf diese Weise können sich bereits Vorschulkinder oder Kinder mit einer Lese-Rechtschreibschwäche im ADHS Infoportal informieren und selbstständig zurechtfinden. Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und/ oder Impulsivität sind bei Kindern häufig zu erleben, doch bei einigen Kindern sind diese Probleme so stark ausgeprägt, dass sie darunter leiden und gezielte Hilfe benötigen. Bei diesen Kindern, wird häufig eine Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung diagnostiziert, kurz: ADHS. Nachdem im März diesen Jahres der Bereich für Eltern von Kindern mit ADHS und im Juli darauf der Bereich für Pädagogen online geschaltet wurde, haben nun künftig auch Kinder die Möglichkeit sich auf kindgerechte Weise zu informieren. Das ADHS Infoportal hat es sich zur Aufgabe gemacht, Betroffene und ihre Bezugspersonen mit Informationen zu ADHS zu versorgen. Alle Informationen auf den Seiten des ADHS Infoportals orientieren sich strikt an empirischer Evidenz. Das heißt, sie basieren auf wissenschaftlichen Studien und Leitlinien von Fachgesellschaften und Expertengruppen. Durch eine zielgruppenspezifische Informationsaufbereitung wird so eine einfach nutzbare, verlässliche und unabhängige Informationsbasis zum Störungsbild der ADHS für Betroffene und ihre Bezugspersonen geboten. Die Aufklärung über ADHS ist ein wichtiges Anliegen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und Bestandteil der Strategie der Bundesregierung zur Förderung der Kindergesundheit.Hintergrund
Fast jedes Kind durchlebt im Laufe seiner Entwicklung Phasen besonderer Ablenkbarkeit, hoher Aktivität und auch Zeiten heftiger Impulsivität. Erst ab einem bestimmten Grad der Auffälligkeit wird von einer Störung gesprochen. Dabei unterscheidet sich ADHS nicht von anderen psychischen Störungen (z.B. Depression) oder körperlichen Erkrankungen (z.B. Bluthochdruck), welche ebenfalls mehr oder weniger stark ausgeprägt sein können. Menschen mit einer starken Ausprägung der Kernsymptome Unaufmerksamkeit, Hyperaktivität und Impulsivität, erfahren dadurch erhebliche Einschränkungen in ihrem täglichen Leben. Die Anzahl der von ADHS betroffenen Kinder und Jugendlichen in Deutschland schwankt in Studien zwischen zwei und etwa sechs Prozent. Insgesamt kann man jedoch repräsentativen Erhebungen zufolge davon ausgehen, dass rund 500.000 Kinder und Jugendliche in Deutschland von ADHS betroffen sind. Jungen sind dabei gegenüber Mädchen insgesamt zwei bis viermal häufiger betroffen. In der Öffentlichkeit wird das Thema ADHS kontrovers diskutiert, was bei Betroffenen und ihren Bezugspersonen häufig zu Verunsicherungen führt. Das ADHS Infoportal ist unter der Leitung des zentralen adhs-netzes unter Federführung von Professor Döpfner aus der Kölner Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie entstanden und wird stetig weiterentwickelt.Bei Rückfragen: Anne Stiller
Zentrales adhs-netz
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Uniklinik Köln
Telefon: 0221 478-89873
E-Mail: adhs-info@uk-koeln.de Christoph Wanko
Pressesprecher Uniklinik Köln
Stabsabteilung Kommunikation
Telefon: 0221 478 5548
E-Mail: pressestelle@uk-koeln.de Weitere Informationen:
Quelle: Pressemitteilung der Uniklinik Köln vom 29.11.2010, veröffentlicht unter http://idw-online.de/de/news399093