Ohne Denkverbote - SkF und Caritas für Reformen in der katholischen Kirche
Dortmund/Hildesheim. Maria Elisabeth Thoma, Bundesvorsitzende des SkF, und Dr. Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes, sprachen sich auf der vom 21. bis zum 23. Juni 2010 in Hildesheim stattfindenden Delegiertenversammlung des Sozial-dienst katholischer Frauen (SkF) in Bezug auf die aktuelle Missbrauchsdebatte für einen differenzierten und konstruktiven Dialog zwischen Bischöfen und Laien zu Reformen in der katholischen Kirche aus. „Wir müssen offen darüber sprechen, welche Ursachen dem Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Priester und Ordensleute zugrunde liegen. Da wir als Teil der Kirche zwangsläufig mitbetroffen sind, müssen wir gemeinsam mit den Bischöfen nach Wegen suchen, um das im jahrelangen Vertuschen des Missbrauchs verloren gegangene Vertrauen neu zu gewinnen,“ stellte Maria Elisabeth Thoma fest. „Dazu gehört insbesondere, die Anfälligkeit für Machtmissbrauch in Abhängigkeitsverhältnissen und nicht begründete Hierarchien abzubauen und durch demokratische und synodale Strukturen zu ersetzen.“ Dr. Peter Neher ergänzte, dass es in der gegenwärtigen Situation längst nicht mehr nur um die Frage des sexuellen Missbrauchs und die entsprechenden Konsequenzen gehe, sondern dass die Kirche selbst sich auf den Weg der Veränderung und Erneuerung begeben müsse. Er wünsche sich deshalb einen offenen Dialog ohne Denk-verbote in der katholischen Kirche zu Themen der kirchlichen Sexu-almoral, den Kriterien für den priesterlichen Dienst, den Umgang mit Macht und nicht zuletzt zur Rolle der Frau. Er forderte die Delegierten auf, sich auf den unterschiedlichen Ebenen hierzu aktiv einzubringen. Er sei dankbar für die gute, offene und konstruktive Zusammenarbeit zwischen dem Deutschen Caritasverband und dem SkF. Er schätze den SkF als einen innovativen Fachverband, der viele Impulse in unterschiedlichen Arbeitsfeldern setze. Allen ehrenamtlich und beruflich Mitarbeitenden des Sozialdienst katholischer Frauen dankte er bei dieser Gelegenheit für ihr großes Engagement und die qualifizierte Hilfe und Beratung, die sie in ihren Einrichtungen und Diensten jeden Tag leisten.Hintergrund
Der SkF unterstützt mit rund 10.000 Mitgliedern und 9.000 Ehrenamtlichen sowie 6.500 beruflichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in bundesweit 149 Ortsvereinen Frauen, Kinder, Jugendliche und Familien, die in ihrer aktuellen Lebenssituation auf Beratung oder Hilfe angewiesen sind. Sein Angebot umfasst u. a. 120 Schwangerschaftsberatungsstellen, 91 Betreuungsvereine, 37 Frauen-häuser, 36 Kindertageseinrichtungen, 34 Mutter-Kind-Einrichtungen, und 31 Dienste der Kindertagespflege. Der SkF ist Mitglied im Deutschen Caritasverband.Quelle: Pressemitteilung Nr. 7 des SkF Gesamtvereins e.V. vom 22.06.2010
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