Pflegeverbände VDAB und ABVP ziehen die Notbremse – sonst keine Chance auf eine grundlegende Überarbeitung der Pflegetransparenzvereinbarungen
Berlin – Der Verband Deutscher Alten und Behindertenhilfe e.V. (VDAB) und der Arbeitgeber- und Berufsverband Privater Pflege e.V. (ABVP) haben erklärt, dass sie die Weiterarbeit an diesem für die Einrichtungen unfairen und den Verbraucher täuschenden System beenden werden.
„Allen Beteiligten ist klar, dass dieses Prüfsystem keine Pflegequalität abbildet. Weder das Ergebnis der Pflege noch die Lebensqualität der Pflegebedürftigen können so ermittelt werden“ stellt Petra Schülke, stellvertretende Bundesvorsitzende des VDAB fest. Dirk Wiederhold, Vorstandsvorsitzender des ABVP ergänzt: „Das System ist daher nicht geeignet, die Vorgaben des Gesetzgebers umzusetzen. Leidtragende sind somit die Verbraucher, denen kein objektives Beurteilungskriterium zur Verfügung steht und auch die Pflegeeinrichtungen, deren Arbeit diskreditiert wird.“ Pflegeexperten und anerkannte Wissenschaftler kritisieren seit langem die Schwachstellen der Pflegetransparenzvereinbarungen. Ein Gutachten belegt, dass die Methodik, die zur Beurteilung der Pflegeleistung herangezogen wird, völlig ungeeignet ist. Zunehmend wird diese Auffassung auch von Sozialgerichten vertreten. Trotz dieser offensichtlichen Mängel wurden mittlerweile über 100 Mio. € Kassengelder aus der Pflegeversicherung in die Umsetzung des Prüfsystems gesteckt. VDAB-Bundesgeschäftsführer Thomas Knieling: „Hier werden Millionen von Versichertenbeiträgen in einem völlig ungeeigneten System versenkt“. Deshalb rufen VDAB und ABVP alle Beteiligten auf, konstruktiv an einem neuen Prüfsystem zu arbeiten - mit Transparenzkriterien, die aussagekräftig für Verbraucher und fair gegenüber Pflegeeinrichtungen sind. Der VDAB ist einer der größten privaten Trägerverbände Deutschlands. Er versteht sich als bundesweiter Interessenverband für private, professionelle Pflegeeinrichtungen.Quelle: Pressemitteilung des Verbandes Deutscher Alten- und Behindertenhilfe e.V. vom 22.11.2010
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