Projekt 'Kind Willkommen - Notlagenfonds für Schwangere' startet in Baden-Württemberg
Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz: Arbeit der Beratungsstellen für Schwangere wird unterstützt - Der Schutz des ungeborenen Lebens ist eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe
„Wir haben ein gut ausgebautes Netz an Beratungsstellen für Schwangere“, stellte Arbeits- und Sozialministerin Dr. Monika Stolz am Freitag (25.6.) in Bad Urach fest. „Aus meiner Sicht gibt es keine bessere Anbindung des Projektes „Kind Willkommen“ des Diakonischen Werkes in Baden und des Diakonischen Werkes in Württemberg als an die evangelischen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen. Unser Ziel muss sein, dass keine Frau sich gezwungen fühlt, aus finanziellen Gründen oder ökonomischen Ängsten heraus einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen zu lassen. „Kind Willkommen“ unterstützt deshalb die Aufgaben der staatlich anerkannten Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen der Diakonie in Baden-Württemberg“, so die Ministerin. „Der Schutz des ungeborenen Lebens ist eine zentrale gesellschaftspolitische Aufgabe“, sagte Stolz weiter. Das Land stelle deshalb ein gut ausgebautes, wohnortnahes und vielfältiges Angebot von allgemeiner Schwangerenberatung und Schwangerschafts-konfliktberatung sicher. In insgesamt 124 baden-württembergischen Schwangerschaftskonfliktberatungsstellen und katholischen Schwangerenberatungsstellen, die mit rund 16,5 Millionen Euro jährlich vom Land gefördert werden, werde der Auftrag des Gesetzes zur Vermeidung und Bewältigung von Schwangerschaftskonflikten und damit der Schutzauftrag des ungeborenen Lebens konkret umgesetzt. Aus der Arbeit der Schwangerenberatungsstellen sei bekannt, dass eine Notlage der schwangeren Frau viele Gründe haben kann. Diese reichen von mangelnder Unterstützung durch den Partner, Angst, die neue Situation nicht bewältigen zu können, über Armut oder ein Armutsrisiko, das sich durch die Geburt eines Kindes verstärkt, bis hin zu Angst vor einem Arbeitsplatzverlust oder psychischen Überforderungen. Die Ministerin betonte: „Hinter jeder Problemlage verbirgt sich ein eigenes Gesicht und eine eigene persönliche Geschichte. Schwangere haben ein Recht darauf, dass sie selbst und das Kind, das sie erwarten, in Schutz genommen, als wertvoll gesehen und angenommen werden.“ Mit dem Notlagenfonds „Kind willkommen“ soll ergänzend zu öffentlichen und kirchlichen Angeboten eine zusätzliche Hilfe für Schwangere angeboten werden, damit bestehende oder zu erwartende Not- und Konfliktlagen bewältigt werden können. „Im Zentrum steht dabei eine finanzielle Zuwendung“, so die Ministerin. Stolz betonte aber auch, dass „dies nur eine Dimension des Projektes ist. Ebenso wichtig ist das Signal, das mit einer finanziellen Unterstützung gesandt wird. Niemand ist allein in einer Notlage, es gibt Menschen, die helfen“, sagte die Ministerin. Das Projekt „Kind Willkommen“ könne sich gut in die Struktur der bereits bestehenden Stiftungsleistungen wie der Bundesstiftung „Mutter und Kind – Schutz des ungeborenen Lebens“ sowie der Landesstiftung „Familie in Not“ eingliedern. Der beste Schutz des ungeborenen Lebens bestehe darin, so Stolz, schwangeren Frauen und ihren Familien zuverlässige Rahmenbedingungen zu bieten sowie eine bestmögliche Begleitung in der Schwangerschaft und in der Zeit danach, etwa durch die frühen Hilfen, zu gewährleisten. „Das ist ein ganz wichtiger Auftrag in unserem ‚Kinderland Baden-Württemberg‘.Hintergrund
Der Notlagenfonds „Kind willkommen“ wurde auf Initiative des Evangelischen Arbeitskreises der CDU gegründet und wird getragen von den beiden Diakonischen Werken in Baden und Württemberg. Der Landtag von Baden-Württemberg hat dieses Signal ebenfalls aufgegriffen und dem Notlagenfonds einmalig Mittel in Höhe von 30 000 Euro zugesagt. Die konkreten Vergaberichtlinien werden derzeit von der Diakonie erarbeitet.Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familien und Senioren Baden-Württemberg vom 25.06.2010
http://www.baden-wuerttemberg.de/de/Meldungen/233110.html