Rheinland-Pfalz ist in der Schuldnerberatung gut aufgestellt

28.12.2010 | Soziale Arbeit | Nachrichten

„Die Bewältigung von Armut und die Verwirklichung gerechter Lebensverhältnisse sind Aufgaben, die die ganze Gesellschaft angehen. Dazu gehört auch, denjenigen Menschen einen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Neuanfang zu ermöglichen, die unverschuldet in eine finanzielle Schieflage geraten sind und aus eigener Kraft nicht mehr herauskommen. Deshalb räumt das Land der sozialen Schuldnerberatung einen hohen Stellenwert ein.“ Das unterstrich Sozialministerin Malu Dreyer heute in Mainz. Seit vor mehr als zehn Jahren bundesweit die neue Insolvenzordnung in Kraft getreten ist, wurden nach ihren Angaben auch im Jahr 2010 fast zwei Millionen Euro an Fördermitteln für die Schuldnerberatung ausgegeben. Der größte Teil der Fördergelder werde für 52 anerkannte Schuldnerberatungsstellen ausgegeben, die sich in allen Regionen des Landes mit Hilfe von nahezu 70 Fachpersonalstellen um die Sorgen und Nöte überschuldeter Menschen kümmern. „Über zehn Jahre Schuldnerberatung bedeuten kontinuierliche und verlässliche Landesförderung auf hohem Niveau, und daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern“, kündigte die Ministerin an. Deshalb werde das Land Rheinland-Pfalz auch in den kommenden Jahren der Bedeutung der Schuldner- und Insolvenzberatung entsprechend die Förderung beibehalten und die Beratungskapazität 2011 mit jeweils zwei zusätzlichen halben Fachkräftestellen in den Beratungsstellen sogar ausbauen. Rheinland-Pfalz finanziert darüber hinaus als einziges Land in Deutschland mit über 220.000 Euro ein Schuldnerfachberatungszentrum an der Universität in Mainz als Forschungs- und Dokumentationsstelle für Beratungsstellen. Als Folge der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise hat die Überschuldung der rheinland-pfälzischen Haushalte erstmals seit zwei Jahren wieder zugenommen. Trotz der sich langsam verbessernden Konjunkturlage stoßen immer mehr Menschen an ihre finanziellen Belastungsgrenzen und können oftmals die laufenden Verbindlichkeiten mit den ihnen zur Verfügung stehenden Einkommen nicht mehr begleichen. Da die Auswirkungen der globalen Krise erst mit einer Verzögerung von rund einem Jahr auf die Lebenssituation der Menschen wirkt, ist mit einer kurzfristigen Verbesserung der Überschuldung nicht zu rechnen. „Hier helfen die vom Land geförderten Schuldner- und Insolvenzberatungsstellen. Die dort tätigen Fachkräfte bieten unentgeltliche Unterstützung bei der Klärung und Bewältigung von Überschuldungssituationen an“, so die Ministerin.

Quelle: Pressemitteilung des Rheinland-Pfälzischen Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen vom 28.12.2010
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