„Runder Tisch Integration" in Niedersachsen

20.08.2010 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Pressestatement von Ministerin Aygül Özkan anlässlich des Runden Tisches Integration

„Wir haben heute (16.08.2010, Anmerkung der Redaktion) den Runden Tisch Integration ins Leben gerufen. Gemeinsam mit Medienschaffenden und Migrantenorganisationen haben wir erste Ideen entwickelt, wie Menschen mit Migrationshintergrund durch Medien noch besser erreicht werden können. Denn Migrantinnen und Migranten sind von zunehmendem Interesse für die Medien - als Abonnenten oder Gebührenzahler, als Nutzer oder Adressaten von Informationen. Wie zum Beispiel kann man junge Menschen mit Migrationshintergrund dazu bewegen, sich für einen Beruf im medialen Bereich zu entscheiden? Wie kann man die Medienkompetenz von Menschen mit Migrationshintergrund stärken? Können einheimische Medien und Ethnomedien von einem Erfahrungsaustausch profitieren? Wir wollen erreichen, dass noch mehr Migrantinnen und Migranten deutsche Zeitungen lesen. Sie sollen sich auch stärker über deutschsprachige Radiosender und Fernsehkanäle informieren. Der Runde Tisch Integration soll zu einer festen Institution in Niedersachsen werden. Er ist eine Plattform zum Austausch von Vertreterinnen und Vertretern der Migranten mit Verwaltung, Politik und Wirtschaft, Medien, Vereinen und Verbänden. Ziel ist es, den bisher parallel stattfindenden Austausch der Akteure zusammenzuführen und zu bündeln. Wir sehen uns dort als Mittler. Insgesamt leben Menschen aus 195 Ländern der Welt in Niedersachsen. Sie alle bestimmen das alltägliche Leben mit: in den Kindergärten und Schulen, am Arbeitsplatz und in den Vereinen und Verbänden. Sie machen Niedersachsen vielfältiger und lebendiger. Wir wollen, dass diese Menschen sich an der Gestaltung der Zukunft unseres Landes beteiligen und sagen können: „Hier bin ich zu Hause". Mit 16 % stellen Menschen mit Migrationshintergrund einen erheblichen Anteil an der niedersächsischen Gesamtbevölkerung. Dazu gehören Spätaussiedler und jüdische Zuwanderer mit ihren Familien ebenso wie Ausländer und Eingebürgerte. Bei uns leben viele Italienischstämmige in der Region Wolfsburg, die vor allem wegen der Volkswagen AG zu uns kamen. Viele spanischstämmige Mitbürgerinnen und Mitbürger leben im Norden an der Küste. Ein erheblicher Teil der in Niedersachsen ansässigen Spätaussiedlerinnen und Spätaussiedler lebt im Westen Niedersachsens, wo auch viele Niederländer leben. In den Regionen Hannover, Osnabrück und im Süden leben überwiegend türkischstämmige Migrantinnen und Migranten. Durch die Aufnahme der vietnamesischen Boat-People vor über 30 Jahren haben auch viele vietnamesischstämmige Menschen bei uns ein Zuhause gefunden. Knapp 30 % der unter 6-Jährigen stammt aus Migrantenfamilien, in denen Deutsch nicht immer zu den Familiensprachen gehört. Dies unterstreicht, wie wichtig Integration und Integrationsmaßnahmen sind."

Quelle: Pressemitteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration vom 16.08.2010
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