Schwangerschaftsberatung: Über 7.900 Frauen kamen im vergangenen Jahr zu esperanza
Hilfe bei seelischen Belastungen und finanziellen Problemen
Köln. Ingesamt 7.923 Frauen haben im vergangenen Jahr in den 23 esperanza-Schwangerschafts-Beratungsstellen des Erzbistums Köln Beratung und Hilfe erhalten. Damit wurde das Angebot noch stärker genutzt als in den Vorjahren (2008 wurden 7.619 Frauen beraten, 2007 waren es 7.611). 385 Männer nahmen die Väterberatung in Anspruch. „Auffällig ist die hohe Anzahl von Frauen in der Beratung, die ihre Schwangerschaft aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten nur schwer annehmen können“, erklärt Silvia Florian, zuständige Referentin beim Diözesan-Caritasverband. Fast 80 Prozent der Frauen waren 2009 in einer finanziell schwierigen Situation, die durch die Schwangerschaft noch verschärft wurde - 2006 waren es noch 60 Prozent. Insgesamt erhielten 3.426 Frauen und ihre Familien über esperanza Hilfe auch aus der Bundesstiftung Mutter und Kind. Zudem wurden an 1.265 Frauen Mittel aus dem Sonderfonds des Kölner Erzbischofs vergeben. Die Zahl der Anträge stieg damit gegenüber dem Vorjahr um fast 900. Alles zusammen genommen wurden 2009 mehr als 2,9 Millionen Euro an Frauen und Familien in Not ausgezahlt. Die Beraterinnen und Berater von esperanza halfen Frauen und Familien zudem bei vielfältigen Alltagsproblemen; etwa bei Schwierigkeiten, eine passende Wohnung zu finden, der Angst um den Verlust des Arbeitsplatzes oder die Sorge um die Betreuung des Kindes. Mehr als ein Drittel der Klientinnen litten unter physischen oder psychischen Störungen, die sich durch die Schwangerschaft häufig verschärften. 17 Prozent klagten aufgrund der Schwangerschaft über Krisen in Familie oder Partnerschaft. Hier leisteten die Beraterinnen und Berater oft langfristige Unterstützung. Mit dem Gedanken eines Schwangerschaftsabbruchs kamen 69 Frauen und 1 Mann in die Beratung. 4,5 Prozent der Klientinnen und Klienten informierten sich über pränatale Diagnostik. „Der Druck auf werdende Eltern, ein gesundes Kind zur Welt zur bringen, nimmt zu, aber auch die eigenen Ansprüche an das Kind“, weiß Silvia Florian. Deshalb ist es wichtig, auch über Ängste zu sprechen und über mögliche ethische und emotionale Konflikte. Die esperanza-Beratungsstellen tragen bis zum dritten Lebensjahr des Kindes dazu bei, dass der Übergang vom Paar zur Familie gelingt oder allein erziehende Mütter und Väter unterstützt werden. Im Netzwerk „Frühe Hilfen“ gibt es Familienhebammen, Familienpatinnen, Elternkurse, offene Angebote für Mütter und Kinder oder auch begleitete Wohnangebote. Ein weiterer Schwerpunkt ist die sexualpädagogische Arbeit. Im Jahr 2009 führten die Beraterinnen und Berater von esperanza insgesamt 720 Veranstaltungen in Schulen und Freizeiteinrichtungen durch und erreichten dabei rund 9.200 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene. Hinter dem Beratungs- und Hilfenetz esperanza stehen seit zehn Jahren Stadt- und Kreisverbände der Caritas, des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) und des Sozialdienstes Katholischer Frauen und Männer (SKFM) im Erzbistum Köln. Weitere Informationen und Beratung: www.esperanza-online.de.Quelle: Pressemitteilung des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln e.V., Silvia Florian, vom 18.10.2010
http://caritas.erzbistum-koeln.de