Stiftungen: Financiers und Akteure einer starken Zivilgesellschaft

06.05.2010 | Sozialpolitik | Nachrichten

Deutscher StiftungsTag „Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber für das Gemeinwesen vor Ort“ / Neue Umfrageergebnisse aus dem StiftungsReport 2010/11 / Michael Stich wird Beiratsmitglied

Frankfurt am Main, 06. Mai 2010. „Als Financiers einer starken Zivilgesellschaft sind Stiftungen essenziell für das Gemeinwohl, vor allem in Städten; zumal dort mehr als die Hälfte aller Stiftungen tätig ist“, sagte Dr. Wilhelm Krull, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, auf dem Deutschen StiftungsTag 2010. In Frankfurt tagen derzeit 1.600 Akteure aus dem Stiftungswesen. Vom europaweit größten Stiftungentreffen mit dem Thema „Stiftungen in der Stadt – Impulsgeber für das Gemeinwesen vor Ort“ erwarte Krull eine nachhaltige Wirkung für die Gesamtgesellschaft. „Viele aktuelle Herausforderungen, die sich gerade in Städten manifestieren – die demographische Entwicklung, die wachsende gesellschaftliche Kluft oder der effiziente Umgang mit Energie – lassen sich ohne Stiftungen nicht meistern“, ergänzte Prof. Dr. Hans Fleisch, Generalsekretär des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Auf der Pressekonferenz zog der Verband eine insgesamt positive Bilanz über die Entwicklung der deutschen Stiftungslandschaft. 2009 gab es mit 914 Stiftungen die dritthöchste Anzahl an Neugründungen. Ende des vergangenen Jahres bestanden in Deutschland 17.372 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts; allein in den letzten drei Jahren sind 3.068 Stiftungen hinzugekommen.
Ferner ergab eine kürzlich durchgeführte repräsentative Umfrage des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen, dass die durch die Wirtschafts- und Finanzmarktkrise bedingten Vermögensverluste der deutschen Stiftungen deutlich geringer ausfallen und weniger Stiftungen betreffen als vielfach befürchtet.

Gesellschaftliche Bedeutung von Stiftungen noch nicht ausreichend bekannt

Trotz ihrer gesellschaftlich bedeutsamen Rolle ist in der Bevölkerung relativ wenig über Stiftungen und ihr gemeinwohlorientiertes Engagement bekannt. Zu diesem Ergebnis kommt eine weitere repräsentative Umfrage, die das Meinungsforschungsinstitut TNS Emnid Anfang März im Auftrag des Bundesverbandes für den StiftungsReport 2010/11 durchführte. Gleichzeitig macht die Erhebung deutlich, dass die Reputation von Stiftungen und ihrer Arbeit umso höher ist, je mehr Kontakt zu Stiftungen die Befragten gehabt haben. Einen prominenten Multiplikator gewinnt der Bundesverband Deutscher Stiftungen mit dem ehemaligen Tennisprofi und Stifter Michael Stich. Er stellt sich auf der Mitgliederversammlung zur Wahl in den Beirat: "Ich freue mich sehr auf das Engagement im Bundesverband Deutscher Stiftungen. Mein Ziel ist es, den Menschen zu vermitteln, dass soziales Engagement wichtig ist, aber auch, dass Stiftungen untereinander noch viel enger zusammenarbeiten können", sagte Stich im Vorfeld. Mit seiner Stiftung kümmert sich Stich seit 1994 um HIV-infizierte Kinder. 1997 erhielt er dafür den Deutschen Stifterpreis.
In diesem Jahr geht der Deutsche Stifterpreis an den Gründer mehrerer Stiftungen Jens Mittelsten Scheid. Der Bundesverband Deutscher Stiftungen vertritt als Dachverband die Interessen der 17.400 rechtsfähigen Stiftungen bürgerlichen Rechts. Der größte Stiftungsverband in Europa hat mehr als 3.400 Mitglieder; über Stiftungsverwaltungen sind ihm über 6.000 Stiftungen mitgliedschaftlich verbunden. Damit repräsentiert der Bundesverband Deutscher Stiftungen rund 80 Prozent des deutschen Stiftungsvermögens. Etwa 95 Prozent aller Stiftungen in Deutschland sind gemeinnützig.

Pressekontakt

Anke Pätsch
Pressesprecherin und Leiterin des Bereiches Medien & Kommunikation
0172-380 38 18, anke.paetsch@stiftungen.org Sebastian Bühner
Referent Presse und Öffentlichkeitsarbeit
sebastian.buehner@stiftungen.org Timon Pohl
Volontär Medien & Kommunikation
timon.pohl@stiftungen.org

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen vom 06.05.2010 http://www.stiftungen.org