UNICEF erhält PwC-Transparenzpreis 2010

09.12.2010 | Sozialmanagement | Nachrichten

Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und World Vision Deutschland erreichen beide Platz 2 / Berichterstattung der teilnehmenden Organisationen insgesamt auf hohem Niveau / Transparenz für Spender hat sich deutlich verbessert

Das Deutsche Komitee für UNICEF e.V. wird mit dem diesjährigen Transparenzpreis von PwC ausgezeichnet. Damit würdigt die Jury insbesondere die exzellente Berichterstattung der Organisation zur Corporate Governance. "UNICEF informiert ausführlich über interne und externe Kontrollen sowie über mögliche Risiken und legt nicht zuletzt die Bezüge der Geschäftsführung offen. Die Berichterstattung der Organisation hat sich seit dem öffentlichen Eklat über die Verwendung von Spendengelder für externe Provisionen und Honorare von Beratern Ende des Jahres 2007 deutlich verbessert und ist nun beispielgebend für den Sektor", so Prof. Dr. Norbert Winkeljohann, Sprecher des Vorstands von PwC bei der Übergabe des Preises in Berlin. Die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe und World Vision Deutschland e.V. erreichen in diesem Jahr beide Platz 2. Die Jury honoriert hier vor allem die exzellente Finanzberichterstattung sowie ausführliche Informationen über Kontrollen zur Mittelverwendung und über die Planung zukünftiger Projekte, die die Spender erhalten. Platz 3 erreicht in diesem Jahr die Organisation Plan International Deutschland e.V., die ihre Spender vorbildlich über Risiken ihrer Projekte und den Einsatz der Spendengelder informiert. Der Transparenzpreis ist in diesem Jahr mit insgesamt 40.000 Euro dotiert, da das Preisgeld für Platz 2 doppelt ausgezahlt wird (Platz 1: 15.000 Euro, Platz 2: 10.000 Euro, Platz 3: 5.000 Euro). "Die Konkurrenz um Spendengelder ist im vergangenen Jahr erneut härter geworden. Spender achten immer häufiger nicht nur auf die Ziele, die die einzelnen Spendenorganisationen verfolgen, sondern auch auf eine möglichst effiziente und nachvollziehbare Mittelverwendung. Verständlich aufbereitete, leicht zugängliche und inhaltlich vollständige Informationen hierüber sind daher eine wesentliche Informationsquelle und geben Orientierung bei der Spendenentscheidung", betont PwC-Vorstandssprecher Norbert Winkeljohann.

Teilnehmer repräsentieren 43 Prozent des privaten Spendenaufkommens

Am Wettbewerb beteiligten sich in diesem Jahr 60 Spendenorganisationen. Als Sieger der Jahre 2008 bzw. 2009 können sich diese Organisationen zwei Jahre lang nicht um den Transparenzpreis bewerben. Die 60 Wettbewerbsteilnehmer repräsentieren ein Spendenvolumen von rund 900 Millionen Euro und stehen damit für 43 Prozent des gesamten privaten Spendenaufkommens in Deutschland (Stand 2009). Eine Spendenempfehlung ist mit dem Transparenzpreis nicht verbunden.

Niveau der Berichterstattung deutlich gestiegen

"Das Niveau der Berichterstattung ist seit Beginn der Initiative von PwC im Jahr 2005 deutlich gestiegen", sagt Norbert Winkeljohann. "Im ersten Jahr der Preisvergabe reichten rund 60 Prozent der Maximalpunktzahl für die ersten Ränge aus - mittlerweile erzielen die zehn Finalisten allesamt über 95 Prozent, und dies trotz deutlich höherer Anforderungen in der Bewertung". 35 der insgesamt 60 Teilnehmer erfüllen in 2010 über 75 Prozent der Anforderungen des Kriterienkatalogs und informieren damit ihre Spender gut bis vorbildlich. Jede vierte Organisation erfüllt bereits über 90 Prozent der Kriterien in vollem Umfang.

Top 10 des Jahres 2010

Die nachfolgend aufgelisteten zehn Organisationen haben in 2010 ein Bewertungsniveau von mindestens 95 Prozent erreicht und zählen damit zu den Finalisten:
  • Ärzte ohne Grenzen e.V.
  • Brot für die Welt - Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.
  • Deutsches Komitee für UNICEF e.V.
  • Diakonie Katastrophenhilfe – Diakonisches Werk der Evangelischen Kirche in Deutschland e.V.
  • Kindernothilfe e.V.
  • Plan International Deutschland e.V.
  • Renovabis
  • Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe
  • Stiftung Menschen für Menschen Karlheinz Böhms Äthiopienhilfe
  • World Vision Deutschland e.V.
Außer Konkurrenz beteiligten sich die Deutsche Welthungerhilfe e.V. und CARE Deutschland-Luxemburg e.V. Beide Organisationen erreichten Spitzenwerte und konnten sich im Ergebnis gegenüber dem vergangenen Jahr verbessern.

Transparenzpreis fördert Best Practice

In Deutschland gibt es - im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern - keine verbindlichen Regeln für die Berichterstattung von Spendenorganisationen. PwC gibt mit der Verleihung des Transparenzpreises für den besten Jahresbericht seit 2005 eine Orientierungshilfe und will auf diese Weise zur Verbesserung der Informationspolitik den Spendern gegenüber beitragen. Bewertungsgrundlage ist ein Kriterienkatalog, den PwC gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Rechnungslegung und Prüfung der Georg-August-Universität Göttingen entwickelt hat. PwC bietet branchenspezifische Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung und Unternehmensberatung. Dort schaffen wir für unsere Mandanten den Mehrwert, den sie erwarten. Mehr als 161.000 Mitarbeiter in 154 Ländern entwickeln in unserem internationalen Netzwerk mit ihren Ideen, ihrer Erfahrung und ihrer Expertise neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen. In Deutschland erzielt PwC an 28 Standorten mit 8.700 Mitarbeitern eine Gesamtleistung von rund 1,33 Milliarden Euro.

Quelle: Pressemitteilung von PricewaterhouseCoopers vom 02.12.2010

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