Anspruch auf schulische Integration in Rheinland-Pfalz gesetzlich verankern?
Vorstoß der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Doris Ahnen stößt beim rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, auf große Zustimmung
Die Ankündigung der rheinland-pfälzischen Bildungsministerin Doris Ahnen für eine gesetzliche Verankerung eines vorbehaltlosen Wahlrechts der Eltern behinderter Kinder zwischen einem integrativen Unterricht und dem Besuch einer Förderschule stößt beim rheinland-pfälzischen Landesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen, Ottmar Miles-Paul, auf große Zustimmung. Der Beauftragte hofft, dass die angekündigte Gesetzesinitiative möglichst schnell auf den Weg gebracht wird. „Besonders im Lichte der Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen, die behinderten Menschen die schulische Integration zusichert, ist die geplante gesetzliche Verankerung eines Anspruchs auf einen integrativen Unterricht ein entscheidender Schritt in die richtige Richtung“, so Miles-Paul. In Rheinland-Pfalz sei es in den vergangenen Jahren zwar weitgehend gelungen, dem Elternwillen gerecht zu werden und den Anteil der integrativ beschulten Kinder kontinuierlich zu verbessern. „Mit Hilfe der angekündigten Gesetzesinitiative können aber hoffentlich noch weitere Hürden für die gemeinsame Beschulung aus dem Weg geräumt und der Prozess des gemeinsamen Miteinanders beschleunigt werden“, erklärte Ottmar Miles-Paul. Viele Erfahrungen zeigten, dass das gemeinsame Lernen und die gemeinsame Freizeitgestaltung von behinderten und nichtbehinderten Kindern große Vorteile mit sich bringen und Barrieren und Vorurteile auf beiden Seiten abgebaut werden. Auch die Schaffung von 27 neuen Schwerpunktschulen, in denen in Rheinland-Pfalz ein integrativer Unterricht wohnortnah ermöglicht wird, wird vom Landesbehindertenbeauftragten begrüßt. „Die 228 Schwerpunktschulen bieten ein gutes Netz, auf dem aufgebaut und die Qualität und Kreativität des gemeinsamen Unterrichts kontinuierlich verbessert werden kann“, erklärte Ottmar Miles-Paul. Für das neue Schuljahr wünscht der Landesbehindertenbeauftragte allen Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderungen eine gute und lehrreiche Zeit. Den Lehrerinnen und Lehrern an allgemeinen und Förderschulen wünscht er viel Kreativität, um einen gleichberechtigten Unterricht für alle zu ermöglichen.Quelle: Pressemitteilung des Rheinland-Pfälzischen Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie vom 19.08.2011
http://msagd.rlp.de