Aufschwung am Arbeitsmarkt geht an Menschen mit Behinderung vorbei
Aktion Mensch sieht Handlungsbedarf bei Unternehmen und Arbeitnehmern
Der Aufschwung am Arbeitsmarkt in Deutschland geht an Menschen mit Behinderung vorbei. Laut Bundesarbeitsagentur (BA) sind im Juli 2011 insgesamt 179.568 Menschen mit einer Schwerbehinderung ohne Arbeit – 5.376 oder 3,1 Prozent mehr als im Juli 2010. Im gleichen Zeitraum nahm die Arbeitslosigkeit insgesamt von rund 3,1 auf 2,9 Millionen Menschen ab. Das ist ein Rückgang von 7,8 Prozent. Für diese Kluft nennt Martin Georgi, Vorstand der Aktion Mensch, im Wesentlichen zwei Gründe: „Unternehmen fürchten Kosten und Arbeitsausfälle. Sie wissen häufig noch zu wenig über Behinderung und barrierefreie Arbeitsplätze. Daher bezahlen mehr als 60 Prozent aller privaten Unternehmen Ausgleichsabgaben, um die vorgeschriebene Mindestquote von fünf Prozent nicht erfüllen zu müssen.“ Berührungsängste gibt es aber auf beiden Seiten, so Georgi weiter: „Auch die Arbeitssuchenden trauen sich häufig den Schritt auf den ersten Arbeitsmarkt nicht zu.“ Die Aktion Mensch hat daher allein im Jahr 2010 bundesweit 63 Projekte mit 14,6 Millionen Euro gefördert, die Menschen mit Behinderung und Unternehmen zusammenbringen. Für die Aktion Mensch ist das Thema Arbeit eines von fünf zentralen Handlungsfeldern auf dem Weg in eine inklusive Gesellschaft.Quelle: Pressemitteilung der Aktion Mensch e.V. vom 28.07.2011
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