AWO fordert für Pflegebereich: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort!
Die AWO begrüßt die Öffnung der Grenzen für osteuropäische Arbeitnehmer. „Nun ist es Aufgabe der Politik, Lohn- und Sozialdumping zu unterbinden“, erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler. Dabei ist die AWO vor allem an der Beibehaltung der hohen Qualitätsstandards und der Zahlung der festgelegten Mindestlöhne in der Pflegebranche interessiert. „Insbesondere vor dem Hintergrund des Fachkräftemangels und der künftigen demografischen Entwicklung dürfen die Pflegeberufe nicht durch Billiglöhne abgewertet werden“, betont Stadler. Um die Pflege auch in Privathaushalten qualitativ und sozial abzusichern, sollten zukünftig verstärkt Kontrollen durchgeführt werden. Besonders im Bereich der häuslichen Pflege zeichnet sich schon jetzt ein deutlicher Beschäftigungsmissbrauch ab, mit dem Ziel, den gesetzlich festgelegten Mindestlohn zu umgehen. So werben professionelle Pflegedienstanbieter mit einer 24-Stunden-Betreuung durch „Haushaltshilfen mit ergänzenden Pflegeaufgaben“. Tatsächlich arbeiten die Beschäftigten jedoch häufig überwiegend in der Grundpflege, werden aber nicht nach dem Mindestlohn in der Pflege bezahlt. „Für alle Arbeitnehmer müssen die am Arbeitsort geltenden Arbeits- und Entlohnungsvorschriften gleichermaßen gelten“, fordert Stadler. Die Arbeitnehmerfreizügigkeit bietet eine große Chance für die soziale und wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands und Europas, aber sie muss politisch begleitet und gestaltet werden. Deshalb setzt sich die AWO für den Grundsatz ein: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort“. Die AWO betreibt bundesweit über 900 Altenheime, rund 800 sozialpflegerische Dienste und knapp 2.000 Tagesstätten für alte Menschen.Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 21.04.2011
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