AWO fordert höhere Bildungsausgaben für unter Dreijährige
Je früher der Staat in Kinder und Familien investiert, desto wirkungsvoller ist diese Unterstützung, zeigt die neueste OECD-Studie zum Thema Familienpolitik. „Wie viele Studien benötigen wir noch, damit sich die Politik ernsthaft um eine gezielte Frühförderung von Kindern im Vorschulalter bemüht“, fragt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler angesichts der Studienergebnisse und erklärt: „Die AWO fordert eine grundlegende Korrektur der bisherigen staatlichen Bildungsausgaben zugunsten der ersten Lebensjahre.“ Untersuchungen zeigen immer wieder, dass gerade die frühen Jahre von Kindern entscheidend sind für ihren späteren Lebensweg und, dass sich eine frühe Förderung am stärksten auf das Sozialverhalten und die kognitiven Fähigkeiten von Kindern auswirkt. Entgegen diesen Erkenntnissen kommen die Investitionen in die frühe Kindheit in Deutschland zu kurz. Etwa drei Viertel der staatlichen Unterstützung geht an Familien mit Kindern im Schulalter. Erfolgreiche Staaten investieren mehr als die Hälfte ihrer Familienleistungen in frühe Kinderbetreuung und frühe Bildungsmaßnahmen. Dabei spielt die Qualität der Angebote eine bedeutende Rolle bei der Unterstützung von Familien und Kindern. „Mehr Geld, um einen besseren Personalschlüssel zu gewährleisten, eine höhere Qualifikation des pädagogischen Personals und die Unterstützung qualitativ hochwertiger Konzepte sind die Schlüsselfaktoren für die Gestaltung einer effektiven und erfolgreichen Familienpolitik“, betont der AWO Bundesvorsitzende. Die Ergebnisse der Studie sind nicht überraschend, machen aber deutlich, dass es dringend Zeit ist, endlich verstärkt in die frühe Kindheit investieren. „Gerade Kinder aus sozial schwachen oder bildungsfernen Haushalten müssen ins Zentrum der Investitionen genommen werden“, fordert Stadler. Ein entscheidender Schritt dazu ist der 2013 eintretende Rechtsanspruch auf Förderung von Kindern ab dem ersten vollendeten Lebensjahr in Kindertageseinrichtungen und in Kindertagespflege. Die Studie „Doing better for families“ der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vergleicht verschiedene Aspekte der internationalen Familienpolitik und erschien am 27. April 2011.Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 29.04.2011
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