AWO fordert Übergangsfinanzierung für Mehrgenerationenhäuser
„Das Bundesfamilienministerium riskiert bewusst die Schließung vieler Mehrgenerationenhäuser, wenn es weiterhin die Übergangsfinanzierung für die dreimonatige Finanzierungslücke verweigert“,erklärt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler zur Entscheidung des Bundesfamilienministeriums, die im Herbst 2011 auslaufende Förderung der ersten Mehrgenerationenhäuser nicht bis zu Beginn des neuen Förderprogramms 2012 zu verlängern.
„Das Ministerium kann die Verantwortung nicht einfach den betroffenen Häusern oder Trägern zuschieben“,betont Stadler und erklärt weiter:
„Besonders in ländlichen Regionen, sind die Menschen auf solche Angebote angewiesen.“Deshalb fordert die AWO das Bundesfamilienministerium auf, eine Übergangsfinanzierung sicherzustellen. Viele Mehrgenerationenhäuser haben in den vergangenen Jahren gute und wertvolle Arbeit geleistet haben. Dr. Inken Balla, Leiterin eines AWO Mehrgenerationenhauses im mecklenburgischen Güstrow ist besorgt:
„Durch die fehlende Übergangsfinanzierung sind unsere generationsübergreifende Arbeit und die Projektarbeit in den Bereichen Familienbildung, Familienberatung, Seniorenarbeit, Jugendclub und im Kita-Bereich in Gefahr. Unser Modellprojekt Mehrgenerationenhaus hat etwas in Bewegung gebracht, was sinnvoll und effizient ist, aber was auch nicht zum Nulltarif zu haben ist. Wir leisten die Arbeit gern, weil sie Sinn macht und notwendig ist, um unsere Gesellschaft am Laufen zu halten. Viele Kommunen sind aber nicht in der Lage einzuspringen, um die notwendige Zwischenfinanzierung zu gewährleisten.“Seit 2006 entstanden über 500 Mehrgenerationenhäuser, wovon sich 26 in Trägerschaft der AWO befinden. Für die Jahre 2012 bis 2014 hat das Bundesfamilienministerium ein Folgeprogramm zum Aktionsprogramm Mehrgenerationenhäuser angekündigt, das im Januar 2012 beginnen soll. Insgesamt 450 Mehrgenerationenhäuser können im neuen Programm gefördert werden. Da aber auch neue Häuser zu einer Beteiligung eingeladen sind, ist die Schließung zahlreicher bestehender Häuser zu befürchten.
Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 31.05.2011
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