AWO hält für attraktivere Rahmenbedingungen für Tagesmütter nötig

„Auch wenn sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes die Zahl der Tagesmütter und Tagesväter in den letzten fünf Jahren auf 52.000 verdreifacht hat, reicht deren Anzahl noch lange nicht aus“, stellt der AWO Bundesvorsitzende Wolfgang Stadler anlässlich der am 23.08.2011 veröffentlichten Zahl fest. „Der ab 2013 geltende Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz wird so nicht umgesetzt werden können“, fügt Stadler hinzu. Um mehr Menschen davon zu überzeugen, eine Tätigkeit in der Kindertagespflege zu übernehmen, werden aber „bundesweit einheitliche und vor allem deutlich attraktivere Rahmenbedingungen zum Beispiel in Bezug auf Bezahlung und Qualifikation benötigt“, betont Stadler. Die Kindertagespflege durch Tagesmütter und Tagesväter leistet einen wichtigen Beitrag zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Viele Eltern schätzen diese Art der  Betreuung wegen ihrer familiären Atmosphäre. Zudem könnten sich die Betreuer, auf die individuellen Lebens- und Arbeitssituationen der Familien flexibel einstellen. Grundsätzlich sei es aber wichtig, die Qualitätsentwicklung in der Kindertagespflege voranzubringen. „Gerade in der Kindertagespflege treffen wir auf sehr unterschiedliche Qualität“, stellt der AWO Bundesvorsitzende fest. Grund hierfür seien auch die in den Kommunen ganz verschieden gehandhabten Vereinbarungen. „Hier muss der Gesetzgeber aktiv werden, um einen einheitlich hohen Qualitätsstandard sicherzustellen“, fordert Stadler. Das Deutsche Jugendinstitut schätzt, dass bis zum Jahr 2013 noch etwa 32.000 Kindertagespflegepersonen gewonnen werden müssten. „Ändert die Politik nichts an den derzeitigen Konditionen, wird diese Zahl nicht einmal ansatzweise erreicht werden“, ist sich Stadler sicher.

Quelle: Pressemeldung des AWO Bundesverbandes e.V. vom 23.08.2011
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