Betreuung und Unterstützung für Menschen mit Demenz muss verbessert werden!

21.09.2011 | Altenhilfe | Nachrichten

Empfehlungen zum Welt-Alzheimertags am 21. September 2011 des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V.

In seinen heute veröffentlichten Empfehlungen fordert der Deutschen Verein, die zügige Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit dem Ziel, auch Demenzkranken die erforderlichen Pflegeleistungen aus der Pflegeversicherung zu gewähren. Die Alzheimer-Krankheit als häufigste Form der Demenz stellt die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Nach dem diesjährigen Welt-Alzheimer-Bericht wird sich die Zahl der weltweiten Demenzerkrankungen alle 20 Jahre verdoppeln. Von geschätzten 36 Millionen im Jahr 2010 soll sich ihre Anzahl auf 115 Millionen bis zum Jahr 2050 erhöhen. In Richtung der Kassenärztlichen Vereinigungen und der Ärzteschaft formuliert der Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., Michael Löher: „Die haus- und fachärztliche Versorgung für Menschen mit Demenz muss endlich verbessert werden. Hierfür ist eine frühzeitige Diagnostik und kompetente Therapie von Demenzkranken erforderlich, die nur durch aktive Fort- und Weiterbildung des medizinischen Personals gelingen wird.“ An die Krankenkassen adressiert der Deutsche Verein die Forderung nach verstärkten Angeboten der Gesundheitsförderung sowie der Prävention und Rehabilitation für Menschen mit Demenz. Im Hinblick auf die Versorgungsstruktur vor Ort empfiehlt der Deutsche Verein den Kommunen „Demenz-Netzwerke“ als Ausgangspunkt für die Unterstützung von Menschen mit Demenz. Alle Beratungsangebote vor Ort sollten unter Berücksichtigung bereits bestehender Angebote, wie Pflegeberatung oder Pflegestützpunkte gebaut werden. Löher betont außerdem, dass eine effektive Aufklärungsarbeit über Demenz zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit beitrage und der Stigmatisierung Betroffener und ihrer pflegenden Angehörigen entgegenwirke. An dieser Stelle dürfe man aber die finanziellen Aspekte nicht ausblenden und der Tatsache ins Auge sehen, dass solche Aktivitäten von den Kommunen nicht ohne finanzielle Entlastung und Unterstützung erwartet werden könnten. Die vollständige Empfehlung ist unter:
http://www.deutscher-verein.de/05-empfehlungen/alter-altenhilfe/Empfehlungen_zur_Unterstuetzung_und_Betreuung_demenziell_erkrankter_Menschen_vor_Ort/ erhältlich. Der Deutsche Verein ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und Vertreter der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme und der Pflege und Rehabilitation.

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 21.09.2011
http://www.deutscher-verein.de