Bildungspaket: Leistungen für alle Kinder von Asylbewerbern und Geduldeten
„Noch immer sind die bürokratischen Hürden zu hoch, um durch die Angebote des Bildungspakets Kinder aus armen Familien umfassend zu erreichen“, kritisiert Caritas-Präsident Peter Neher die aktuelle Situation am 02.11.2011 angesichts des Treffens am Runden Tisch Bildungspaket.
Auch seien nach wie vor die Kinder von Asylbewerbern und Geduldeten weitgehend von den Teilhabeleistungen ausgeschlossen, da diese erst nach längerem Aufenthalt in Deutschland Ansprüche geltend machen könnten. Einige Städte nutzten zwar die Möglichkeit, auch diesen Kindern die entsprechenden Leistungen auf freiwilliger Basis zu gewähren. Dennoch bestehe dringender politischer Handlungsbedarf, denn die Berechtigung eines Kindes dürfe nicht vom Wohnort und damit vom Zufall abhängen. Zwar sei die Zahl der Familien gestiegen, die die Leistungen beantragen. "Doch kann eine Zahl von rund 40 Prozent Antragstellern niemanden zufrieden stellen", so Neher. Um einen Beitrag zur Chancengerechtigkeit und Teilhabe zu leisten, müsse ein Großteil der Kinder aus einkommensschwachen Familien mit diesen Leistungen erreicht werden. Es sei zwingend erforderlich, das vielerorts aufwändige Antragsverfahren deutlich zu vereinfachen. Erschwerend komme hinzu, dass die Voraussetzungen für einige Leistungen so hoch seien, dass sie praktisch so gut wie nie erbracht werden könnten. "Vor allem die Nachhilfe darf nicht nur bei Versetzungsgefahr greifen", fordert Neher. Dringender Handlungsbedarf bestehe nach wie vor im Bereich der Schulsozialarbeit. Die im Bildungspaket vorgesehene Anschubfinanzierung muss in der Praxis endlich überall umgesetzt werden. "Die Länder müssen dafür sorgen, dass Schulsozialarbeit dann auch dauerhaft gesichert wird", fordert Neher.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Caritasverbandes e.V. vom 02.11.2011
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