Brandenburg: Personalschlüsselverbesserung in Kitas umgesetzt

Jugendminister Rupprecht präsentiert gemeinsam mit Solveig Haller aus Teltow eine Bilanz des Kita-Engagements des Landes

Jugendminister Holger Rupprecht hat heute in Potsdam gemeinsam mit Solveig Haller, Leiterin des Eigenbetriebs Kita der Stadt Teltow (Landkreis Potsdam-Mittelmark) eine Bilanz des Kita-Engagements des Landes im vergangenen Jahr präsentiert. Der Jugendminister begrüßt die erfolgreiche Umsetzung der Kita-Personalschlüsselverbesserung in den Kommunen. „Nach entsprechenden Rückmeldungen von Jugendämtern und Kita-Trägern gehe ich davon aus, dass die Personalschlüsselverbesserung inzwischen in allen Einrichtungen umgesetzt wurde“, so Rupprecht. „Etwa die Hälfte wurde dabei durch Neueinstellungen, die andere Hälfte durch die Erhöhung der Beschäftigungsumfänge des vorhandenen Personals umgesetzt.“ Trotz einer angespannten Haushaltslage verbessere das Land Brandenburg die Personalausstattung von rund 1.450 Kindertagesstätten signifikant und stelle dafür 36 Millionen Euro jährlich bereit, erläutert Rupprecht. „Damit erfüllen wir ein zen­trales Wahlversprechen und setzen eines der wichtigsten kinder- und bildungspolitischen Vorhaben um: Durch die 900 zusätzlichen Stellen haben die Erzieherinnen seit dem vergangenen Oktober mehr Zeit für die individuelle Förderung jedes einzelnen Kindes – dadurch werden die Chancen der Kinder auf einen guten Start in ihre Bildungskarriere deutlich verbessert.“ Seit dem 01. Oktober 2010 gilt landesweit für die Unter-Dreijährigen ein Personalschlüssel von 1 Erzieherin zu 6 Kindern (vorher 1 zu 7) und für die Drei- bis Sechsjährigen ein Personalschlüssel von 1 zu 12 (vorher 1 zu 13). Zur Deckung des künftigen Fachkräftebedarfs – der nicht nur durch die von der Landesregierung beschlossene Verbesserung des Kita-Personalschlüssels sondern auch durch eine wachsende Zahl ausscheidender Erzieherinnen und die bundesweite Erweiterung des Rechtsanspruchs ab 2013 entsteht – gilt seit August eine neue Kita-Personalverordnung, mit der der qualifizierte Seiteneinstieg in Kindertagesstätten erleichtert wird. Künftig können verstärkt Menschen mit unterschiedlichem persönlichen und beruflichen Hintergrund in Kitas arbeiten. Damit haben Kitas die Möglichkeit, ihre Profile zu schärfen. Die Anerkennung von Hochschulabschlüssen und Abschlüssen von Berufsakademien im Bereich der Bildung und Erziehung sowie die Akzeptanz tätigkeitsbegleitender Ausbildungen erweitern die Einstellungsmöglichkeiten von Kita-Trägern. Diese können die Tätigkeit von Kita-Beschäftigten, die sich noch in der Ausbildung befinden, anteilig auf den Kita-Personal­schlüssel anrechnen und dafür Zuschüsse erhalten. Dies gilt auch für Beschäftigte aus verwandten Berufsfeldern wie der Heilerziehungspflege, der Kinderkrankenpflege oder der Tätigkeit als Lehrkraft, die durch begleitende Qualifizierungen einen gleichwertigen Erzieher-Status erlangen können. Darüber hinaus kann im Einzelfall auch der Einsatz von Handwerkern, Künstlern, Musikern oder Tänzerinnen anteilig angerechnet werden, wenn dieser zur Ergänzung des fachlichen Profils einer Einrichtung beiträgt. Um die Träger von Einrichtungen bei ihrer Personalplanung verstärkt zu unterstützen, wurde neben einem Online-Personalrechner für Kitas auch ein Beratungsprojekt für Träger initiiert, das mit rund 40.000 Euro aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) und knapp 14.000 Euro aus dem Landesjugendplan gefördert wird. Mit Hilfe dieses Beratungsprojekts können die Träger zu Fragen wie altersbedingter Umbruch im Team, Neuorientierung der Einrichtungen oder Gewinnung neuer Fachkräfte unterstützt werden. Damit sei Brandenburg im Kita-Bereich mittlerweile sehr gut aufgestellt, so Jugendminister Rupprecht. „Brandenburg gehört mit seinem Betreuungsangebot bereits seit Jahren bundesweit zur Spitzengruppe. Knapp 95 Prozent aller Kinder zwischen drei und sechs Jahren besuchen eine Kindertagesbetreuung. Bei Zweijährigen sind es mehr als 80 und bei Einjährigen mehr als 60 Prozent. Mit der Personalschlüsselverbesserung haben wir einen großen Schritt getan, um die Qualität in den Einrichtungen deutlich zu verbessern.“

Quelle: Pressemitteilung des Brandenburger Ministeriums für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) vom 12.01.2011
http://www.mbjs.brandenburg.de