Deutsche AIDS-Hilfe: Erfolge allen Menschen zugänglich machen!

22.06.2011 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Am 5. Juni jährte sich zum 30. Mal die erste wissenschaftliche Erwähnung von HIV/Aids im Mitteilungsblatt der US-amerikanischen Centers for Disease Control (CDC).

Die Deutsche AIDS-Hilfe (DAH) zieht nach 30 Jahren eine positive Bilanz des Engagements gegen die HIV-UNAIDS, Datenstand: 2009). "Das lässt sich nur als unterlassene Hilfeleistung der reichen Welt interpretieren", sagt DAH-Vorstand Winfried Holz. Hinzu kommt: In vielen Ländern verhindert die Tabuisierung von Homosexualität und intravenösem Drogenkonsum wirkungsvolle Prävention. Das ist ein Grund dafür, dass sich HIV in Osteuropa und Zentralasien rasant ausbreitet. Bei der UN-Generalversammlung zu HIV/Aids vom 8. bis 10. Juni in New York müssen wichtige Weichen gestellt werden. Die Deutsche AIDS-Hilfe wird dort mit einer Delegation vertreten sein. Aber auch hierzulande gibt es noch Missstände. Menschen mit HIV erleben noch immer häufig Ausgrenzung, etwa im Berufsleben. In Bayern führt eine repressive Drogenpolitik ohne wirkungsvolle Überlebenshilfe zu einer hohen Zahl Drogentoter und zu HIV-Neuinfektionen; auch in vielen anderen Bundesländern gibt es keine Drogenkonsumräume, die nachweislich Leben retten. Menschen in Haft stehen keine sterilen Spritzen und oft keine Möglichkeiten zur Substitution zur Verfügung. Menschen ohne legalen Aufenthaltsstatus haben keinen ausreichenden Zugang zu medizinischer Versorgung, teilweise überhaupt keinen.  Nicht zuletzt bürdet die Strafbarkeit der HIV-Übertragung die Verantwortung einseitig den Menschen mit HIV auf. Sie trägt so zu einer Tabuisierung des Themas bei, die sich für die Prävention kontraproduktiv auswirkt. Die DAH fordert anlässlich des Jahrestages alle Akteure dazu auf, das Wissen aus 30 Jahren HIV umfassend anzuwenden. Deutschland muss noch mehr in die Forschung investieren, damit endlich ein Heilmittel gefunden wird. Über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von HIV informiert die DAH in einem Online-Dossier.

Quelle: Pressemitteilung der Deutschen AIDS-Hilfe e.V. vom 03.06.2011

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