Diakonie Bayern fordert Verbesserungen in der Pflege.
Gemeinsam setzen sich die Diakonie in Bayern und der Fachverband Evangelische Altenhilfe für bessere Rahmenbedingungen in der Pflege ein
Nürnberg - Erneut mahnt die Diakonie in Bayern Verbesserung in den Pflege an, und sie erhält jetzt auch Unterstützung vom Fachverband Evangelische Altenhilfe, einem Verband, in dem die Träger von Pflegeeinrichtungen organisiert sind. Übereinstimmend forderten beide Verbände Anfang März in Nürnberg: Angesichts der demografischen Entwicklung müssten die Rahmenbedingungen für die Pflege dringend verbessert werden. In einem gemeinsamen Grundsatzpapier der Verbände heißt es, alle von den Pflegeeinrichtungen erbrachten Leistungen müssten zukünftig auch angemessen finanziert werden. Dies gelte nicht nur für die pflegerischen Leistungen, sondern auch für Maßnahmen der Weiterbildung, des Qualitätsmanagements und der Verwaltung. Es könne nicht sein, so der Präsident der Diakonie Bayern, Dr. Ludwig Markert, dass der Gesetzgeber Leistungen vorschreibe, diese dann aber nicht refinanziert werden. „Wir müssen Mitarbeitende mehrere Stunden pro Woche freistellen, damit sie Verwaltungsaufgaben und Qualitätsmanagementsaufgaben wahrnehmen können. Diese Zeit fehlt dann in der Pflege.“ Die Prüfung einer Einrichtung durch den Medizinischen Dienst der Kassen (MDK) in einer mittelgroßen Diakoniestation bindet Markert zufolge zwei leitende Pflegekräfte für zwei Tage – „und verhindert, dass sie in dieser Zeit das tun können, wofür sie eigentlich bezahlt werden, nämlich sich um den Menschen zu kümmern.“ Markert wies errneut auf den steigenden Fachkräftebedarf angesichts der demografischen Entwicklung hin. „Die Zahl der an Demenz Erkrankten wird sich von heute 1.1 Millionen auf über 2 Millionen im Jahr 2050 verdoppeln. Heute ist jeder 20. Mensch in Deutschland über 80 Jahre alt, im Jahr 2050 wird es jeder siebte sein.“ Die Attraktivität des Pflegeberufes müsse darum unbedingt erhöht werden. „Dazu zählt – neben einem entsprechenden Gehalt – bereits die Ausbildung.“ Markert forderte darum für die Ausbildung in der Altenpflege darum die Kostenfreiheit, wie sie bei der Krankenpflegeausbildung schon lange üblich sei.Quelle: Pressemitteilung des Diakonischen Werkes Bayern der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern - Landesverband der Inneren Mission e.V. - vom 01.03.2011