Erster Basisbericht der Niedersächsischen Landesjugendhilfeplanung zum Thema „Hilfen zu Erziehung“ liegt vor
HANNOVER. Die Anzahl der Hilfen zur Erziehung ist in Niedersachsen von 2006 auf 2009 um mehr als 30 Prozent gestiegen. Unter diesen Begriff fallen sowohl die ambulanten Hilfen wie zum Beispiel Erziehungsberatung oder soziale Gruppenarbeit als auch stationäre Hilfen. Besonders stark (um 46 Prozent) ist dabei die Zahl der ambulanten Hilfen gestiegen. Eine der Ursachen für die steigenden Zahlen ist nach Einschätzung der Jugendämter die gesetzliche Präzisierung des Auftrags Kinderschutz im Jahr 2005. Auch die Schicksale von Jessica, Kevin und Lea Sophie, die an massiver Vernachlässigung und Misshandlungen starben, haben die Aufmerksamkeit für das Thema Kinderschutz sowohl in der Öffentlichkeit als auch in den Jugendämtern selbst geschärft. Diese und viele weitere Fakten sind Teil des ersten Basisberichts der Landesjugendhilfeplanung. Den Bericht hat das Sozialministerium gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden und dem Landesbeirat für Kinder- und Jugendhilfe im Rahmen der Landesjugendhilfeplanung entwickelt. Die Analysen sollen dazu beitragen, die Hilfen zur Erziehung zum Wohle von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien zukunftsorientiert auszugestalten und passgenau anzubieten. Der Bericht setzt sich damit auseinander, inwieweit sozialstrukturelle Bedingungen die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe beeinflussen und kommt zu dem Ergebnis, dass Armut und Arbeitslosigkeit nicht allein ausschlaggebende Faktoren für einen hohen Anstieg von Erziehungshilfen sind. Der Bericht hat das Ziel, weitere Ursachen aus den Daten herauszufiltern und vor allem den Kommunen eine belastbare Basis für notwendige Veränderungen zu geben. Der erste Basisbericht der Landesjugendhilfeplanung steht Ihnen unterwww.ms.niedersachsen.de > Themen > Kinder & Jugendliche > Landesjugendhilfeplanung als Download sowohl in einer Kurz- als auch in der Langfassung zur Verfügung.
Quelle: Pressemitteilung des Nds. Ministeriums für Soziales, Frauen, Familie, Gesundheit und Integration vom 20.12.2011
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