Expertenkreis "Inklusive Bildung" berät Kommunen und Regionen

Bildungsregionen können sich um Beratung bewerben

Der Expertenkreis "Inklusive Bildung" der Deutschen UNESCO-Kommission bietet künftig Kommunen und Regionen eine Beratung zur inklusiven Bildung an. Das haben die 30 Experten des Kreises am 24. März 2011 in Berlin entschieden. Kommunen und Regionen können sich um eine Beratung durch den Expertenkreis bewerben. Mit dem Angebot will der Expertenkreis das Leitbild der inklusiven Bildung stärken. Details werden im April 2011 auf der Webseite der Deutschen UNESCO-Kommission veröffentlicht. "Inklusive Bildung ist nicht allein Sache der Schulen. Sie gelingt umso besser, je stärker alle Personen und Institutionen beteiligt und eingebunden werden, die für Bildung verantwortlich sind – vom Kindergarten bis zur Jugendhilfe. Dies wollen wir durch unser Beratungsangebot beispielhaft befördern", so die Vorsitzende des Expertenkreises Ministerin a.D. Ute Erdsiek-Rave. Seit 2009 gilt in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention. 2010 wurde sie von der Europäischen Union ratifiziert. Danach haben alle Kinder mit Behinderung das Recht auf gemeinsamen Unterricht in einer allgemeinen Schule. In Europa werden 85 Prozent der Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf in Regelschulen unterrichtet, in Deutschland sind es etwa 18 Prozent aller Kinder mit Behinderung. Auch Kinder mit Migrationshintergrund besuchen in Deutschland überdurchschnittlich häufig Förderschulen, in denen sie oft keinen qualifizierenden Schulabschluss erwerben. Inklusive Bildung ist ein zentrales Anliegen der UNESCO. Es wurde bereits in der Salamanca-Erklärung 1994 festgelegt und 2008 auf der UNESCO-Weltbildungsministerkonferenz erneut bestätigt. Inklusion fordert, dass allen Menschen die gleichen Möglichkeiten offen stehen, an qualitativ hochwertiger Bildung teilzuhaben und ihre Potenziale zu entwickeln – unabhängig von Lernbedürfnissen, Geschlecht und sozio-ökonomischen Vorrausetzungen. Der Expertenkreis "Inklusive Bildung" wurde 2010 von der Deutschen UNESCO-Kommission gegründet. Er vernetzt Kompetenz und Erfahrungen der Wissenschaft, Praxis und Politik miteinander und fördert die Umsetzung inklusiver Bildung bundesweit durch gemeinsame Initiativen. Kontakt
Katja Römer
Deutsche UNESCO-Kommission e.V.
Telefon: 0228-60497-17
E-Mail: roemer(at)unesco.de 
Weitere Informationen:
Expertenkreis "Inklusive Bildung"


Quelle: Pressemitteilung der Deutschen UNESCO-Kommission e.V. vom 24.03.2011
http://www.unesco.de