Gemeinsam gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen (GigA)
Neues Projekt zur Alkoholprävention in nordrhein-westfälischen Kommunen gestartet
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) startet gemeinsam mit der Landeskoordinierungsstelle Suchtvorbeugung NRW (ginko) sowie dem Landschaftsverband Rheinland, den Landesstellen Kinder- und Jugendschutz NRW und dem Landeskriminalamt in Nordrhein-Westfalen ein neues Projekt, um die Prävention von Alkoholmissbrauch auf kommunaler Ebene zu intensivieren. Das Projekt "Gemeinsam initiativ gegen Alkoholmissbrauch bei Kindern und Jugendlichen (GigA)" hat zum Ziel, bereits bestehende Initiativen und Programme in der Alkoholprävention in den nordrhein-westfälischen Kommunen miteinander zu vernetzen. Auf diese Weise soll die Zusammenarbeit der verschiedenen kommunalen Akteure intensiviert werden.In einer dreijährigen Pilotphase wird "GigA" an sechs Standorten durchgeführt (Bielefeld, Köln, Soest, Kreis Höxter, Bornheim und Kreis Heinsberg). Die BZgA fördert das Projekt GigA zunächst für drei Jahre. Die Landeskoordinierungsstelle und der Landschaftsverband Rheinland beteiligen sich ebenfalls an der Durchführung. "Ziel des Projektes ist es, in den jeweiligen Kommunen ein wirkungsvolles Gesamtkonzept zur Vorbeugung von Alkoholmissbrauch zu entwickeln", erklärt Prof. Dr. Elisabeth Pott, Direktorin der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. "Dabei werden Akteure aus den Bereichen Suchtvorbeugung, Jugendschutz und Bildung ebenso einbezogen wie die Ordnungsbehörden und die Polizei. Denn Alkoholmissbrauch ist ein gesamtgesellschaftliches Problem, dem wir nur mit vereinten Kräften begegnen können." Nach erfolgreichem Abschluss der Pilotphase soll "GigA" ab 2013 auch in anderen Bundesländern umgesetzt werden. In zahlreichen Orten in Nordrhein-Westfalen gibt es bereits Angebote zur Prävention von Alkoholmissbrauch. "Leider sind die kommunalen Aktivitäten aber häufig Einzelmaßnahmen. Oft werden sogar vor Ort von verschiedenen Akteuren parallel Projekte durchgeführt, ohne dass man voneinander weiß", sagt GigA-Projektleiter Dr. Hans-Jürgen Hallmann von ginko. "Die Wirksamkeit dieser Einzelmaßnahmen lässt sich aber durch vernetzte kontinuierliche Präventions- und Interventionsprogramme erheblich steigern." Dass Alkoholprävention nach wie vor unverzichtbar ist, zeigt eine aktuelle Studie der BZgA. Demnach ist der Alkoholkonsum bei Jugendlichen in Deutschland zwar insgesamt rückläufig, riskantes Trinkverhalten jedoch weiter verbreitet: Knapp 17 Prozent der Jugendlichen zwischen 12 und 17 Jahren geben an, mindesten einmal im Monat Rauschtrinken zu praktizieren, das heißt fünf oder mehr alkoholische Getränke bei einer Gelegenheit zu konsumieren. Zudem wurden in 2009 nach Angaben des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit NRW 4.598 Heranwachsende im Alter zwischen 10 und 17 Jahren mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert.
Hintergrund
Die Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Landesstelle NRW e.V. (1953 als Aktion Jugendschutz gegründet) unterstützt die Jugendschutzarbeit bei Kommunen und Verbänden in NRW. Sie ist ein landeszentraler, gemeinnütziger Träger und wird gefördert aus Mitteln des Kinder- u. Jugendförderplans NRW, über die Oberste Landesjugendbehörde, dem Ministerium für Generationen, Familie, Frauen u. Integration in NRW. Die Mitgliedsverbände der AJS sind u.a.: Wohlfahrtsverbände, Landesjugendring, pädagogische Berufsvereinigungen, Familienverbände, Kinderschutzbund. Die AJS ist mit der Information und Evaluation des Jugendschutzrechts (§ 3 Jugendschutzzuständigkeitsverordnung NRW) sowie mit der Entwicklung von Handlungskonzepten nach dem Jugendfördergesetz NRW (& 17 Abs. 4) beauftragt.Quelle: Pressemitteilung der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz (AJS) Landesstelle NRW e.V. vom 15.03.2011
http://www.ajs.nrw.de