GEW: „Aus dem Bildungspäckchen ein Paket machen“
Bildungsgewerkschaft macht sich für zusätzliche Schulsozialarbeiter stark
Frankfurt a.M. – Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hat ihren Vorschlag, mehr Schulsozialarbeiter einzustellen, bekräftigt. „Mit mehr Schulsozialarbeitern können viele Fragen an den Schulen gelöst werden. Insbesondere für Kinder aus armen Familien ist das ein wichtiger Schritt zu mehr individueller Förderung und besseren Bildungschancen. Bund und Länder müssen sich jetzt aufeinander zu bewegen“, sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne am Dienstag in Frankfurt a.M. mit Blick auf die Sitzung der Arbeitsgruppe des Vermittlungsausschusses zur Neuregelung von Hartz IV am Mittwoch. Er wies darauf hin, dass der Bund nach dem Kinder- und Jugendhilfegesetz die Möglichkeit habe, Sozialarbeit an Schulen finanziell zu fördern. „Aus dem Bildungspäckchen von Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) muss ein wirkungsvolles Paket gemacht werden“, unterstrich Thöne. Er setzte sich dafür ein, dass mehr Geld direkt in die Bildungseinrichtungen fließt. „Wir brauchen beispielsweise mehr und qualitativ bessere Ganztagsangebote. Alle Studien belegen, dass Kinder aus bildungsfernen Schichten von diesen Angeboten ganz besonders profitieren. Sie sind die beste Medizin gegen Bildungsarmut“, sagte der GEW-Vorsitzende. Er machte noch einmal deutlich, dass das Bildungspaket „in die falsche Richtung“ weise. Statt mehr Geld und Personal in den Schulen zur Förderung schwächerer Schüler bereit zu stellen, sollen private Nachhilfeinstitute subventioniert werden. Zudem berge das Konzept unkalkulierbare organisatorische und juristische Probleme in sich und sei mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden. „Es droht die Gefahr, dass Lehrkräfte in den Mühlen der Bürokratie zwischen Eltern und Arbeitsagentur zerrieben werden. Die Ressourcen, die hier versickern, und die zusätzlichen Stellen in den Arbeitsagenturen wären besser investiert, wenn sie den Schulen und damit den Kindern zur Verfügung stünden“, hob Thöne hervor.Quelle: Pressemitteilung der GEW vom 18.01.2011
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