"GU-Lehrer" schwärmen aus zur Förderung gehandicapter Schüler
Verdoppelung der integrativ beschulten Kinder im Bereich des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe seit Ende der neunziger Jahre
Westfalen (lwl). Sie heißen "GU-Lehrer" im Fachjargon. Regelmäßig schwärmen sie von den 40 Förderschulen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) in die benachbarte Regelschullandschaft aus. Ihre Aufgabe: Den Gemeinsamen Unterricht, kurz: GU, von Kindern mit und ohne Behinderung in allgemeinen Schulen zu unterstützen. Damit haben die GU-Pädagogen zunehmend gut zu tun. Denn in den vergangenen 13 Schuljahren hat sich die Zahl der von ihnen betreuten Jungen und Mädchen mehr als verdoppelt. Waren es am Ende des vergangenen Jahrzehnts im Schuljahr 1998/99 westfalenweit rund 350 Schüler in der so genannten integrativen Beschulung, so liegt ihre Anzahl im laufenden Schuljahr bei 728. "Unter dem allseits diskutierten Inklusionsgedanken ist das eine erfreuliche Entwicklung", sagt LWL-Schuldezernent Hans Meyer. Gleichwohl bleibe zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention auf allen Verantwortungsebenen im Regel- und Förderschulbereich weiterhin eine Menge Arbeit. GU-Lehrer leisten eine gezielte, zumeist individualisierte Unterstützung der gehandicapten Schüler. Deren Einzelförderung findet sowohl begleitend im regulären Unterricht wie auch in 1:1-Betreuung außerhalb der Klasse statt. Darüber hinaus beraten die GU-Lehrer die Kollegien und das übrige Assistenzpersonal der allgemeinen Schulen beim Einsatz von technischen Hilfsmitteln wie zum Beispiel Lesegeräten oder Spezialcomputern für den gemeinsamen Unterricht. Die behindertengerechten Hilfsmittel können Schulen sich über einen Finanz- und Gerätepool des LWL besorgen. Der LWL ist Träger von 40 Förderschulen für körperlich behinderte, sinnesgeschädigte oder psychisch kranke junge Menschen in Westfalen-Lippe. Im laufenden Schuljahr besuchen 6.841 Kinder und Jugendliche diese Schulen. Dafür wendet der Verband jährlich rund 56 Millionen Euro auf.Der LWL im Überblick
Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) vom 29.03.2011
http://www.lwl.org