Gütesiegel für LWL-Gesundheitseinrichtungen

06.04.2011 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Bis 2013 sollen alle LWL-Kliniken die Krankenhaus-"TÜV-Plakette" tragen

Westfalen (lwl). Ausgezeichnetes Dutzend: Zwölf der 15 allgemeinpsychiatrischen Kliniken des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) tragen das begehrte Gütesiegel der KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen, Sitz Berlin). Damit bescheinigt die Gesellschaft, getragen unter anderem von Bundesärztekammer, Krankenkassenverbänden sowie Deutscher Krankenhausgesellschaft und Deutschem Pflegerat, den LWL-Kliniken gute Arbeit auf den sechs wichtigsten Feldern des Krankenhausbetriebs: bei den Patienten, den Mitarbeitern, der Sicherheit, dem Informationswesen, der Führung und dem Qualitätsmanagement. Von bundesweit 302 psychiatrischen Fachkrankenhäusern haben 78 die Krankenhaus-"TÜV-Plakette" der KTQ (Stand Herbst 2010). "Das sind erst knapp 26 Prozent", sagte LWL-Krankenhausdezernentin Helga Schuhmann-Wessolek am Dienstag (5.4.11) im Gesundheits- und Krankenhausausschuss des Verbandes. Demgegenüber könnten die LWL-Kliniken auf ihre bislang erreichte Quote von 80 Prozent stolz sein, so die Dezernentin. Ziel sei, bis 2013 alle LWL-Kliniken nach den KTQ-Anforderungen zertifizieren zu lassen. Ebenfalls KTQ-zertifiziert sind die drei LWL-Pflegezentren für alte und gehandicapte Menschen in Lengerich, Marsberg und Münster. Bislang sei noch keine LWL-Einrichtung bei einer KTQ-Qualitätsprüfung "durchgefallen", so Schumann-Wessolek. In "der deutschen Psychiatrielandschaft bislang einmalig" seien darüber hinaus die Zertifizierungen der LWL-Klinik Paderborn und des LWL-Wohnverbunds Dortmund nach dem Exzellenzmodell der Europäischen Stiftung für Qualitätsmanagement (EFQM), hob die Dezernentin hervor. Insgesamt spiegelten 76 von externen Gutachtern verliehene Gütesiegel in 32 Einrichtungen des LWL-Psychiatrieverbundes - darunter auch Auszeichnungen für Energiesparen, Hygiene, umweltbewussten Lebensmitteleinsatz, Sturzprävention, familienfreundliche Personalpolitik und Rauchfreiheit - "eine hohe Anerkennung für deren besondere Qualitätsanstrengungen wider", so Schuhmann-Wessolek. In den Gesundheitseinrichtungen des LWL-Psychiatrieverbundes behandeln und betreuen rund 8000 Fachleute jährlich etwa 180.000 Menschen in Kliniken, Wohnverbünden, Pflegezentren und Rehabilitationszentren. Bei einem Jahresumsatz von mehr als 400 Millionen Euro ist der LWL-Psychiatrieverbund damit eine der tragenden Säulen der psychiatrischen Versorgung in Westfalen-Lippe.

Hintergrund

Das KTQ-Gütesiegel und die EFQM-Zertifizierung sind die bekanntesten unter den 13 unterschiedlichen Qualitätsprüfungen von psychiatrischen LWL-Einrichtungen. Dabei stellen die Einrichtungen sich seit etwa Mitte des vergangenen Jahrzehnts in regelmäßigen Abständen von zwei bis drei Jahren einer systematischen und datengestützten Bewertung. Zusätzlich zu den obligatorischen externen Überprüfungen durch Gesundheitsämter, Heimaufsicht, den Medizinischen Dienst der Kassen und staatliche Besuchskommissionen dienen die freiwilligen Zertifizierungen der Einhaltung einer hohen Behandlungs- und Betreuungsqualität.

Der LWL im Überblick

Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) arbeitet als Kommunalverband mit 13.000 Beschäftigten für die 8,3 Millionen Menschen in der Region. Der LWL betreibt 35 Förderschulen, 20 Krankenhäuser, 17 Museen und ist einer der größten deutschen Hilfezahler für Menschen mit Behinderung. Er erfüllt damit Aufgaben im sozialen Bereich, in der Behinderten- und Jugendhilfe, in der Psychiatrie und in der Kultur, die sinnvollerweise westfalenweit wahrgenommen werden. Die neun kreisfreien Städte und 18 Kreise in Westfalen-Lippe sind die Mitglieder des LWL. Sie tragen und finanzieren den Landschaftsverband, den ein Parlament mit 101 Mitgliedern aus den Kommunen kontrolliert.

Quelle: Pressemitteilung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe vom 05.04.2011
http://www.lwl.org