Immer mehr Jugendliche müssen wegen Alkoholvergiftung stationär behandelt werden

Die Zahlen, die das Statistische Bundesamt heute veröffentlicht hat, sind alarmierend: seit Jahren steigt die Anzahl der jungen Menschen die wegen akutem Alkoholmissbrauch im Krankenhaus behandelt werden müssen.

WIESBADEN – Im Jahr 2009 wurden rund 26 400 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 10 und 20 Jahren aufgrund akuten Alkoholmissbrauchs stationär im Krankenhaus behandelt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, ist das ein Anstieg von 2,8% gegenüber 2008. Im Vergleich zum Jahr 2000 ist die Zahl sogar um 178% gestiegen; damals wurden rund 9 500 junge Patientinnen und Patienten mit der Diagnose „akute Alkoholintoxikation“ stationär behandelt. Bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen im Alter von 15 bis 19 Jahren wurden mehr Männer (65%) wegen Alkoholmissbrauchs behandelt. Bei den Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren stellten die Mädchen den größeren Anteil (52%), obwohl ihr entsprechender Anteil an der Bevölkerung nur 49% beträgt. In dieser Altersgruppe sank im Vergleich zum Vorjahr die Zahl der Behandelten um 4% (Mädchen – 6%, Jungen – 1,8%). Insgesamt wurden im Jahr 2009 rund 18,3 Millionen Patientinnen und Patienten vollstationär im Kranken­haus behandelt. Die Herzinsuffizienz war mit 363 800 Fällen der häufigste Grund für einen stationären Krankenhausaufenthalt. An zweiter Stelle lagen psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol (339 200 Fälle), worunter auch der akute Alkoholmissbrauch fällt. Die Herzerkrankung Angina pectoris (260 900 Fälle) nahm den dritten Platz ein. Von den 18,3 Millionen Patienten waren 53% weiblich und 47% männlich. Das Durchschnittsalter der Behandelten lag bei 54 Jahren. Bezogen auf 100 000 Einwohner gab es 2009 insgesamt 20 543 Behandlungsfälle, das waren 1,2% mehr als im Vorjahr (20 291 Fälle). Weitere Informationen aus der Krankenhausstatistik enthält das Internetangebot des Statistischen Bundesamtes.

Quelle: Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes (DESTATIS) vom 28.01.2011
http://www.destatis.de