Intensive Elternarbeit ist der Türöffner für bessere Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien

Staatsministerin Böhmer: „Eine intensive Elternarbeit gehört in Kindergärten und Schulen auf der Prioritätenliste ganz nach oben. Elternarbeit ist der Türöffner für bessere Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen aus Zuwandererfamilien.“

Diese Schlussfolgerung zog Staatsministerin Böhmer aus der jetzt im Auftrag der Konrad-Adenauer-Stiftung vorgelegten Studie "Muslimische Kinder und Jugendliche in Deutschland". Die Autoren nennen als eine wesentliche Ursache für mangelnden Bildungserfolg von muslimischen Kindern und Jugendlichen die fehlende Kooperation von Schule und Elternhaus. Laut Studie wird die Zusammenarbeit häufig durch unterschiedliche Vorstellungen über die Rolle von Erzieherinnen und Lehrkräften erschwert. "Anders als in einigen Herkunftsländern der Migranten endet in Deutschland die Verantwortung der Eltern für ihre Kinder nicht an der Schultür. Deshalb muss den Eltern deutlich gemacht werden: Für den Bildungserfolg der Kinder ist ihre aktive Mitwirkung unverzichtbar. Der direkte Kontakt der Pädagogen zu den Eltern beispielsweise durch Hausbesuche hilft, Vertrauen auf- und Hemmschwellen und Missverständnisse abzubauen", betonte Böhmer. "Für den Umgang mit dem wachsenden Anteil der Migrantenkinder und ihren Eltern müssen die Pädagogen besser vorbereitet werden. Dazu muss die interkulturelle Aus-und Fortbildung der Erzieherinnen und Lehrkräfte deutlich intensiviert werden. Für eine verstärkte Elternarbeit und eine in-tensive individuelle Förderung der jungen Migranten brauchen Schulen zudem mehr Zeit, sowie mehr Lehrer und Schulsozialarbeiter", so die Staatsministerin. "Wichtig ist auch, dass mehr Migrantenkinder einen Kindergarten besuchen. Noch ist ihre Betreuungsquote im Schnitt um neun Prozent geringer als bei ihren Altersgenossen ohne Migrationshintergrund. Besonders bei der Sprachförderung ist es entscheidend, so früh wie möglich die richtigen Weichen zu stellen. Damit alle Kinder gleich gute Startchancen habe, setze ich mich für ein verpflichtendes, drittes Kindergartenjahr ein. Davon profitieren nicht nur junge Migranten, sondern alle Kinder", betonte Böhmer. "Über die Aktivitäten von Kindergarten und Schule hinaus ist das Engagement von ehrenamtlichen Bildungspaten von zentraler Bedeutung. Sie sind wichtige Brückenbauer und eine wertvolle Hilfe dabei, Migranteneltern das Bildungssystem in Deutschland zu vermitteln", so Böhmer.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung, Pressemitteilung Nr. 361 vom 04.10.2011
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