Keine Entwarnung zum "Tag der Drogentoten" in NRW
Innenminister Jäger: Jugendliche auf Gefahren hinweisen - Gesundheitsministerin Steffens: Niederschwellige Hilfsangebote für Drogenabhängige wichtig
In NRW starben im vergangenen Jahr 289 Menschen an den Folgen ihrer Drogensucht. Dies bedeutet einen Rückgang von 16 Prozent zu 2009 (344) und den niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre. "Es gibt jedoch keinen Grund zur Entwarnung. Wir bekämpfen die Rauschgiftkriminalität weiter konsequent. Außerdem wollen wir vor allem Jugendliche durch Vorbeugung vor dem Abgleiten in die Sucht bewahren. Jeder Drogentote ist einer zuviel", sagte Innenminister Ralf Jäger heute (21. Juli 2011) in Düsseldorf zum "Tag der Drogentoten". "Es ist wichtig, junge Menschen vor den Gefahren der Drogensucht zu warnen", betonte Jäger. Heroin oder eine Kombination aus Heroin und anderen Stoffen ist die Haupttodesursache der Drogensüchtigen. Die Todesfälle durch den Konsum von Amphetaminen und Kokain haben zugenommen. Während 13 Menschen im vergangenen Jahr durch Amphetaminkonsum starben, waren es 2009 lediglich sieben. Das Alter der Rauschgifttoten steigt weiter an und lag 2010 bei durchschnittlich 38 Jahren. Das bedeutet, dass hauptsächlich Konsumenten und Konsumentinnen mit einer langjährigen Drogenkarriere sterben. Die abnehmende Zahl der Drogentoten macht zugleich deutlich, dass das in den vergangenen Jahren aufgebaute differenzierte Netzwerk an niederschwelligen Präventions- und Hilfsangeboten für Drogenabhängige greift. "Das Land wird seine Anstrengungen verstärkt fortführen, um suchtgefährdete und suchtkranke Menschen möglichst frühzeitig mit passgenauen Hilfen aufzufangen", sagte Gesundheitsministerin Steffens. So seien vor allem Drogenkonsumräume in NRW eine wichtige Einrichtung der Gesundheits- und Überlebenshilfe für Drogenkonsumenten und ein zentraler Baustein innerhalb des Drogenhilfeangebotes. Sie erleichtern den Zugang zum Hilfesystem und haben wesentlich dazu beigetragen, dass im vergangenen Jahr fast 30.000 Drogenkonsumentinnen und -konsumenten Beratungs- und Behandlungsangebote in Anspruch genommen haben.Quelle: Pressemitteilung des Nordrhein-Westfälischen Ministeriums für Inneres und Kommunales und des Nordrhein-Westfälischen Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter vom 21.07.2011
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