Kita-Ausbau solide überprüfen – Krippengipfel für Klarheit

Deutscher Städte- und Gemeindebund fordert neuen „Krippengipfel“, um den Stand des Kita-Ausbaus solide zu überprüfen und um den Rechtsanspruch realitätsnah zu gestalten

Der Ausbau der frühkindlichen Betreuung gestaltet sich für die Städte- und Gemeinden als Herkulesaufgabe. Bereits die Zielmarke, bis zum Jahre 2013 insgesamt 750.000 Plätze für Unterdreijährige zu schaffen, ist nur schwer realisierbar. Die Wirkung eines Rechtsanspruches und auch der gestiegene gesellschaftliche Wunsch nach außerhäusiger Betreuung sind bei Festlegung der Ausbauquote völlig unberücksichtigt geblieben und für die Kommunen ein zusätzlicher Kraftakt. Gleichzeitig ist weder die Finanzierung gesichert noch ist ausreichend Personal vorhanden. Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, bekräftigte daher gegenüber der Osnabrücker Zeitung (Ausgabe vom 08. November 2011) die Forderung nach einem neuen „Krippengipfel“, um den Stand des Kita-Ausbaus solide zu überprüfen und um den Rechtsanspruch realitätsnah zu gestalten. Die Neue Osnabrücker Zeitung führt hierzu in Ihrer Ausgabe vom 08. November 2011 aus:
„In einem Gespräch mit der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Dienstag) plädierte Hauptgeschäftsführer Landsberg für eine finanzielle und personelle Nachsteuerung durch Bund, Länder und Kommunen. Der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz für Kinder unter drei Jahren ab Juli 2013 sei auch deshalb gefährdet, weil die Bundesländer das vom Bund bereitgestellte Geld den Kommunen teilweise noch nicht vollständig zur Verfügung gestellt hätten. Landsberg kritisierte in diesem Zusammenhang den Koalitionsbeschluss zur Einführung eines Betreuungsgeldes für Eltern, die ihre Kleinkinder zu Hause behalten. „Es  wäre besser gewesen, das Geld in den unterfinanzierten Kita-Ausbau zu stecken“, sagte er. Nach Angaben des Gemeindebundes steht bislang  nicht sicher fest, ob die  angestrebte Schaffung von 750 000 Plätzen im Jahre 2013 tatsächlich  der  Wirklichkeit entspricht.  „Die Nachfrage ist deutlich größer“, warnte Landsberg. Dies belegten eine  Forsa-Umfrage, die aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamtes sowie Studien und Elternbefragungen. „Eine Neuberechnung ist unerlässlich, um eine Klagewelle enttäuschter Eltern zu vermeiden und Politikverdrossenheit nicht unnötig zu befeuern“, betonte Landsberg. Bund und Länder sollten ferner mit den Kommunen eine Personaloffensive starten, um die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern voranzutreiben. Auch die Zahl der derzeit 40 900 Tagesmütter müsse bis 2013 verdoppelt werden. Dazu sind insbesondere steuerliche Anreize notwendig.“

Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Städte- und Gemeindebundes e.V. vom 08.11.2011
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