Lebenshilfe kritisiert Kultusministerkonferenz und will eigenes Konzept zur 'Schule für Alle' bundesweit verbreiten
Berlin/Gießen. Als zu „dünn“ bezeichnet Robert Antretter, der Bundesvorsitzende der Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung, die Empfehlungen der Kultusministerkonferenz (KMK) zur inklusiven Bildung. Die Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention für die „Schule für Alle“ würden nicht konsequent umgesetzt. Antretter: „Damit ist das Wunsch- und Wahlrecht von Kindern mit geistiger Behinderung und ihren Eltern eingeschränkt.“ Zudem sei die zukünftige Rolle der Sonderschulen nur vage beschrieben. (Hier die gesamte Stellungnahme (pdf - 47.8 KB) der Bundesvereinigung Lebenshilfe zu den Empfehlungen der KMK) Die Lebenshilfe begrüßt, dass sich auch das Institut für Menschenrechte zu Wort gemeldet hat und das Papier der KMK in gleicher Weise kritisiert. Um den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nicht behinderten Kindern in Deutschland voranzubringen, hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe zum 1. April gemeinsam mit der Lebenshilfe Gießen das Projekt Sophie-Scholl-inklusiv gestartet. Die Lebenshilfe Gießen hat bereits 1998 ihre inklusive Sophie-Scholl-Schule gegründet. Sie hat seither wertvolle Erfahrungen gesammelt und ist für ihre Arbeit 2009 mit dem Jakob-Muth-Preis ausgezeichnet worden. Das Schulkonzept der Lebenshilfe soll nun bundesweit verbreitet werden. Zum Beispiel durch: mehrtägige Workshops in Gießen und bei Interessenten vor Ort, Machbarkeitsstudien für neue Schulbetreiber, Beratung bei der Entwicklung von passgenauen Schul- und Finanzierungskonzepten. Außerdem hat die Lebenshilfe eine Internetseite aufgebaut, die aus der Praxis aktuell über die „Schule für Alle“ informiert. Mehr dazu unter: www.lebenshilfe-inklusiv.de und www.sophie-scholl-inklusiv.deQuelle: Pressemitteilung der Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung e.V. vom 04.04.2011
http://www.lebenshilfe.de