Migrationsgutachten 2011 des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration

18.04.2011 | Soziale Arbeit | Nachrichten

Staatsministerin Böhmer: "Das Gutachten spornt an, unseren eingeschlagenen Kurs kraftvoll fortzuführen und weiterzuentwickeln. Qualifizierte Zuwanderung und Integration gelingen nur Hand in Hand"

"Das Migrationsgutachten 2011 des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration setzt die richtigen Wegweiser zur richtigen Zeit. Angesichts des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels hat es oberste Priorität, die Potenziale von qualifizierten Migranten in unserem Land stärker zu nutzen und ihre Abwanderung zu verhindern. Zugleich muss Deutschland für kluge Köpfe aus aller Welt attraktiver werden, um seine Wettbewerbsfähigkeit auf Dauer zu halten", betonte Staatsministerin Maria Böhmer nach der Veröffentlichung des Jahresgutachtens "Migrationsland 2011" des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration. "Das Gutachten macht deutlich: Deutschland ist seit 2008 de facto ein Abwanderungsland. Wir können es uns aber auf Dauer nicht leisten, dass bei uns ausgebildete Fachkräfte Deutschland den Rücken zukehren. Wir müssen den Brain-Drain stoppen! Gerade die vielen ausländischen Studierenden an den deutschen Hochschulen müssen motiviert werden, sich nach erfolgreichem Abschluss ihres Studiums mit ihren Fähigkeiten in Deutschland einzubringen. Damit die Potenziale von Migranten besser genutzt werden können, hat das Bundeskabinett vor drei Wochen das Gesetz zur Anerkennung ausländischer Abschlüsse verabschiedet. Das ist ein bedeutender Meilenstein für die Integration. Und zugleich ein wichtiger Vorteil im internationalen Wettbewerb", erklärte Böhmer. "Zugleich gilt es, unser Land für qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland attraktiver zu gestalten. Dabei sind wir auf einem guten Weg: Laut Gutachten kamen 2009 neben ausländischen Hochqualifizierten rund 16.000 Fachkräfte mit teilweise zunächst befristeter Aufenthaltsgenehmigung zu uns. Der eingeschlagene Weg einer gesteuerten Zuwanderung muss ausgebaut werden. Entscheidende Kriterien für Zuwanderung sollten zukünftig Sprachkenntnisse, schulische und berufliche Qualifikationen, die Integrationsbereitschaft sowie tatsächliche Bedürfnisse unseres Arbeitsmarktes sein", so die Staatsministerin. "Ich bin davon überzeugt: Zuwanderung und Integration müssen Hand in Hand gehen. Noch heute haben wir mit den Versäumnissen vergangener Jahrzehnte zu kämpfen. Ein wesentlicher Teil unseres Engagements auf den Großbaustellen Sprache, Bildung und Ausbildung sowie Arbeitsmarkt sind Maßnahmen zur nachholenden Integration. Auch die Integration von qualifizierten Fachkräften gelingt nicht von allein. Ein guter Arbeitsplatz reicht nicht aus, um in unserem Land heimisch zu werden. Damit die Zuwanderer nicht sozial abgeschnitten sind, sind auch die Unternehmen gefordert. Viele Arbeitgeber haben die Zeichen der Zeit erkannt und unterstützen ihre zugewanderten Fachkräfte bei der Wohnungssuche, der Einschulung der Kinder oder bei Gesprächen mit dem Ausländeramt. Dies sind positive Beispiele, die von anderen Unternehmen aufgegriffen werden sollten", erklärte Böhmer. "Ausdrücklich zeigt das Gutachten: Für die Innovationskraft und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes ist es von entscheidender Bedeutung, verstärkt auf die Potenziale von qualifizierten Migranten zu setzen. Vielfalt ist ein wichtiger Erfolgsfaktor! Umso dringender ist es, unseren Kurs bei der Migrations- und Integrationspolitik mit ganzer Kraft fortzuführen und weiterzuentwickeln."

Quelle: Pressemitteilung der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration vom 13.04.2011
http://www.bundesregierung.de