Modellprojekt "Ärztliche Versorgung in Pflegeheimen" in Baden-Württemberg gestartet

Sozialministerin Katrin Altpeter: "Wir wollen eine bessere ärztliche Versorgung in Pflegeheimen"

Um die ärztliche Versorgung in Pflegeheimen zu verbessern, hat die Baden-Württembergische Landesregierung ein Modellprojekt initiiert. 1,5 Millionen Euro stehen zur Förderung des Gesamtprojekts zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen im Rahmen des Aktionsprogrammes „Landärzte“ zur Verfügung. Sozialministerin Katrin Altpeter erklärte bei der Auftaktveranstaltung am  29.09.2011 in Stuttgart: „Die allgemeine- und fachärztliche Versorgung von Menschen in Pflegeheimen ist noch verbesserungsfähig. Wir wollen deswegen neue Strukturen der Vernetzung und Kooperation zwischen Einrichtungen und Ärzten schaffen.“ Die Ärzteschaft müsse durch eine koordinierte Zusammenarbeit motiviert werden, die Betreuung der Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohner regelmäßig und in angemessenen zeitlichen Abständen wahrzunehmen. Bei der Auftaktveranstaltung im Haus der Wirtschaft fiel offiziell der Startschuss für die Praxisphase des Modellprojekts „Ärztliche Versorgung in Pflegeheimen“. In fünf Regionen sollen verschiedene Lösungsansätze zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen erprobt werden. Vor Vertretern der Krankenkassen, der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, der Forschungsgruppe an der Universität Heidelberg und Verantwortlichen der beteiligten Einrichtungen der Modellstandorte betonte die Ministerin: „Die vorgesehenen Lösungsansätze decken ein breites Spektrum an Verbesserungsmöglichkeiten ab. Sowohl der Aufbau von Netzwerken zwischen Einrichtungen, Ärzteschaft und Kliniken, aber auch die Einrichtung eines Untersuchungszimmers oder die Anstellung eines Heimarztes in der Einrichtung, sind sinnvolle Ansätze.“ Damit soll den unterschiedlichen Versorgungsstrukturen in den Regionen Rechnung getragen werden. „Die Palette der Versorgungshindernisse ist vielfältig“, stellte Altpeter fest. Insbesondere in Großstädten komme es in den Pflegeeinrichtungen durch die vielen Fach- und Allgemeinärzte, die die Patienten betreuen, zu Problemen. Das mache sich besonders bei der Koordinierung und Abstimmung der ärztlichen Visiten bemerkbar. Dagegen drohe im ländlichen Raum zunehmend eine ärztliche Unterversorgung. „Wir brauchen strukturelle Veränderungen“, so Altpeter. Schließlich „geht es um das Wohl der Bewohnerinnen und Bewohner im Pflegeheim.“ Für die Modellprojekte konnten die Altenpflegeheime Mannheim GmbH, das Paul-Gerhardt-Werk e.V. in Offenburg, das Pflegeheim St. Agnes in Westhausen und das Altenpflegeheim in Lauchheim, das Seniorenhaus Spielberg und sowie Seniorenhaus Martha-Maria in Wüstenrot gewonnen werden. Auch die Krankenkassen beteiligen sich finanziell an den Projekten zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Pflegeheimen. Um die Wirksamkeit der Projekte zu überprüfen, wird das Gesamtkonzept von einer Forschungsgruppe am Institut für Gerontologie der Universität Heidelberg wissenschaftlich evaluiert und bewertet. Für die Durchführung der Projekte in den Standorten sowie die Evaluierung sind drei Jahre vorgesehen.

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg vom 29.09.2011
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