Müttergenesungswerk veröffentlicht neue Zahlen

18.04.2011 | Gesundheitswesen | Nachrichten

Anträge für Mütter- und Mutter-Kind-Kuren ungebrochen hoch

Berlin - Die Nachfrage nach Kurmaßnahmen für Mütter und Mutter-Kind sind anhaltend hoch. Das geht aus der neuesten Statistik des Müttergenesungswerkes (MGW) hervor, die heute in Berlin veröffentlicht wurde. Demzufolge sind die Antragszahlen 2010 für Mütter- und Mutter-Kind-Kurmaßnahmen in den Beratungsstellen des Müttergenesungswerkes im Vergleich zum Vorjahr mit +1% annähernd gleich geblieben. „Dies zeigt den hohen Bedarf an den Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen“, betont Anne Schilling, Geschäftsführerin des Müttergenesungswerkes, „umso dramatischer ist es, dass die Zahl der abgelehnten Kuranträge der Mütter und Kinder durch die Krankenkassen erneut gestiegen sind. Die Ablehnungsquote lag 2010 bei 34% (2009: 31%) und hat damit wieder das Niveau von 2006 – d.h. vor der Gesetzesänderung - erreicht. Die Zahl der Mütter und Kinder, die in den anerkannten Kliniken des MGW an Kurmaßnahmen teilnahmen sank sogar um 10%.“ Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) sanken bei den Aufwendungen für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen für Mütter und Mütter mit Kindern 2010 um 9,18% im Vergleich zum Vorjahr und sind damit auf das Niveau von 2004 zurückgegangen. Diese Entwicklung und der Umgang der Krankenkassen mit den Anträgen kranker Mütter und ihrer Kinder werden inzwischen auch auf politischer Ebene stark diskutiert. Die Gesundheitsreform von 2007 machte die Kurmaßnahmen für Mütter bei medizinischer Indikation zu Pflichtleistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Die Ablehnungsquoten mit den teilweise haarsträubenden Begründungen widersprechen eindeutig dem Willen des Gesetzgebers. „Das Müttergenesungswerk setzt sich  auf allen politischen Ebenen dafür ein, dass sich die Situation für die Mütter ändert“, so Anne Schilling weiter. „An den Zahlen sehen wir, dass Mütter – entgegen den Behauptungen mancher Kassen – ihr Recht in Anspruch nehmen und ungebrochen Kurmaßnahmen beantragen. Auch die Widerspruchsquote ist mit 64% seit Jahren konstant hoch. Widersprüche, die über Beratungsstellen im MGW-Verbund erfolgen, werden zu 54% erfolgreich entschieden. In den rund 1.400 Beratungsstellen im Verbund des Müttergenesungswerkes können Mütter Unterstützung erhalten zu allen Fragen der Mütter- oder Mutter-Kind-Kur – vom Antrag bis zur Klinikauswahl. In den 84 vom Müttergenesungswerk anerkannten Kliniken werden Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen für Mütter allein oder gemeinsam mit ihren Kindern erbracht.

Quelle: Pressemitteilung der  Elly Heuss-Knapp-Stiftung, Deutsches Müttergenesungswerk, vom 18.04.2011