Neue Debatte um Pflegenoten

12.04.2011 | Altenhilfe | Nachrichten

Diakonie und Caritas fordern Zeitplan für neuen Pflege-TÜV

Angesichts der neu entflammten Diskussion um eine Aussetzung des bestehenden Systems der Pflegenoten fordern die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe und der Diözesancaritasverband Münster einen kurzfristigen Fahrplan für ein neues Bewertungssystem, in dem es wirklich um Qualität der Pflege geht.
Die jetzigen Pflegenoten führen die Öffentlichkeit in die Irre, weil sie vorrangig die Qualität der Dokumentation bewerten, so die Kritik von Caritas und Diakonie. Auslöser der aktuellen Diskussion ist das "Moratorium zur Aussetzung der Pflegenoten", zu dem bekannte Wissenschaftlerinnern und Wissenschaftler im Internet aufrufen, u. a. der Sozial- und Rechtswissenschaftler Professor Dr. Thomas Klie und die Alternsforscherin Ursula Lehr (www.moratorium-pflegenoten.de).

Verbindlicher Zeitplan

"Jetzt müssen die mit der Umsetzung der gesetzlichen Transparenzbestimmungen beauftragten Verhandlungspartner einen verbindlichen Zeitplan für die Einführung des neuen Instruments vorlegen. Die Bürger brauchen Klarheit, wie wirkliche Transparenz in der Pflege geschaffen werden kann", so Günther Barenhoff, Vorstand der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe e.V.
Eine Alternative zum bestehenden Benotungssystem wurde jüngst auf Fachtagungen von Caritas und Diakonie vorgestellt. Diözesancaritasdirektor Heinz-Josef Kessmann betont: "Bei dem neuen Ansatz geht es wirklich um die Ergebnisse von Pflege, also um Wohlbefinden, Gesundheit und Selbstständigkeit von Bewohnerinnen und Bewohnern." Die Grundlage für ein neues Bewertungssystem wurde von dem Institut für Pflegewissenschaft an der Universität Bielefeld (IPW) und dem Institut für Sozialforschung und Gesellschaftspolitik GmbH (ISG) im Auftrag der Bundesregierung entwickelt.

Quelle: Pressemitteilung der Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe vom 12.04.2011
http://www.diakonie-rwl.de