Neue Webseite 'www.museen-und-kindergaerten.de' ist online

25.01.2011 | Kinder-/Jugendhilfe | Nachrichten

Das vom Bundesjugendministerium geförderte Projekt des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. (BVMP) stellt Methoden für museumsbezogene kulturelle Bildungsarbeit mit Kindergartenkindern zur Verfügung

Museen als faszinierende, anregende und nicht zuletzt rundherum 'bildende Orte' erleben – das ist auch Kindergartenkindern möglich. Damit zukünftig möglichst viele kleine Kinder und ihre erwachsenen Begleiterinnen und Begleiter von solch bildenden Museumsbesuchen profitieren können, förderte das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) das BVMP-Projekt 'Museen und Kindergärten – Gemeinsam für frühkindliche kulturelle Bildung in Museen' im Jahre 2010. Über sechs Monate hinweg arbeiteten bundesweit sieben Museen, mit ihnen kooperierende Kindergärten, Kinder sowie Erzieherinnen und Erzieher an der Entwicklung, Erprobung und Formulierung übertragbarer Methoden. Mehr als 70 Vorschläge sind so entstanden und können nun über eine virtuelle Methodenkartei unter www.museen-und-kindergaerten.de kostenlos abgerufen und ausgedruckt werden, um sie übertragen und ausprobieren zu können. Dies dürfte umso leichter fallen, als jede Methode unabhängig von einer bestimmten Objekt- oder Museumsgattung formuliert ist. Grundsätzlich wurde in der Arbeit deutlich: Ein Museumsbesuch ist immer ein ganzheitlich bildendes Erlebnis, da er viele Sinne und unterschiedliche Themenfelder anspricht. Da Museen stets mit ganz konkreten Objekten arbeiten, kommen sie der kindlichen Art und Weise, sich die Welt zu erschließen, sehr entgegen. In der Beschäftigung mit den Museumsobjekten erhalten Kinder die Gelegenheit, ganz nebenbei Kompetenzen zu entwickeln, die auch in den Erziehungs- und Bildungsplänen genannt sind:

ihre ästhetischen Kompetenzen: die Wahrnehmung mit allen Sinnen und eigenes schöpferisches Tun,
ihr Gespür und Verständnis für kulturelle, historische, künstlerische, soziale, technische und naturwissenschaftliche Phänomene und Prozesse,
ihre (inter-)kulturellen Kompetenzen: ihren konstruktiven Umgang mit Fremdem,
ihre sozialen Kompetenzen: die Auseinandersetzung mit ‚anderen Dingen und Orten‘ passiert in der Gruppe und führt zudem zu anderen Menschen, deren Lebensgewohnheiten und Wertvorstellungen,
ihre Fachkompetenzen, sprich: ihr Wissen,
ihre Orientierungsfähigkeit: im Museum, in ihrer Umgebung, in der Welt,
ihre sprachlichen Fähigkeiten: Museen regen zum Dialog an, machen mit neuen Dingen und somit Wörtern, vielleicht gar Sprachen bekannt.

Diese Kompetenzen benennen die Methodenkarten erstmalig und berücksichtigen, dass eine gelingende museumspädagogische Veranstaltung von vielen Faktoren abhängt. So verstehen sich die Methodenkarten als Anregung und Hilfestellung für professionelle Museumspädagoginnen und -pädagogen. Eltern und Erzieherinnen und Erzieher wiederum können sich nun ein Bild davon machen, wie umfassend Museumsbesuche und Kooperationen mit Museen ihre Kinder fördern können. Die ersten 73 Methoden-Vorschläge sind online. Ergänzt werden sie durch einen grundlegenden Aufsatz zur frühkindlichen Bildung in Museen sowie einige kürzere Beiträge: ein Plädoyer für 'frühe' Museumspädagogik sowie Beiträge zur integrativen Museumsarbeit mit Kindergartenkindern und deren Eltern sowie dem Konzept der 'Entdeckerrucksäcke'. Damit ist dank der Förderung durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend ein erster Anfang getan. Der BVMP e.V. möchte die Grundlagenarbeit im Bereich der frühkindlichen Bildung gerne fortführen. Bei deutschlandweit rund 6.000 Museen und 460.000 Erzieherinnen und Erziehern stecken allein in der Fort- oder Ausbildung der jeweiligen Fachkolleginnen und -kollegen große Herausforderungen und Potentiale. Potentiale, die zur Verbesserung der frühen kulturellen Bildung und damit der Allgemeinbildung der Kinder genutzt werden sollten! Die Museums-Partner des BVMP waren:Badisches Landesmuseum Karlsruhe, Hessisches Landesmuseum Darmstadt, Klassik Stiftung Weimar, Kunstmuseum Bonn, Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg, TIM – Textil- und Industriemuseum Augsburg, Zeppelin Museum Friedrichshafen und mit diesen kooperierende Kindergärten, Erzieherinnen und Erzieher sowie Fachschulen. Kontakt und weitere Informationen:
Bundesverband Museumspädagogik e.V.
Projekt Museen und Kindergärten
Karin Schad M.A.
Schwaigangerstr. 15, 82418 Murnau am Staffelsee
Fon 08841.6285491, fax 08841.6285491
post@museen-und-kindergaerten.de
www.museen-und-kindergaerten.de
www.museumspaedagogik.org

Quelle: Pressemitteilung des Bundesverbandes Museumspädagogik e.V. vom 25.01.2011