NRW startet Programm zum Arbeitsschutz in der Pflege

Staatssekretär Dr. Wilhelm Schäffer: „Das Prinzip ‚Gute Arbeit’ gilt auch im Pflegebereich. Wir wollen gesunde und zufriedene Pflegekräfte.“

Das Landes-Arbeitsministerium, die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege und die Unfallkasse Nordrhein-Westfalen haben heute das „Arbeitsprogramm Pflege“ gestartet, um den Arbeits- und Gesundheitsschutz der rund 300.000 Pflegekräfte in Nordrhein-Westfalen nachhaltig zu verbessern. „Wer in der Alten- und Krankenpflege arbeitet, ist überdurchschnittlich oft von Rückenerkrankungen betroffen. Auch die psychischen Belastungen sind groß. Beides trägt wesentlich zur hohen Fluktuation und einem heute schon spürbaren Fachkräftemangel in den Pflegeberufen bei. Mit unserer gemeinsamen Aktion wollen wir einen Beitrag dazu leisten, dass die Pflegekräfte länger gesund und zufrieden in ihrem Beruf arbeiten können.“ Das sagte Dr. Wilhelm Schäffer, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales, heute (22. März 2011) in Köln bei der Auftaktveranstaltung zum „Arbeitsprogramm Pflege“ in Nordrhein-Westfalen. Im Mittelpunkt des „Arbeitsprogramms Pflege“ stehen Beratungen und Schulungen der Pflegekräfte, beispielsweise zum rückengerechten Arbeiten beim Waschen oder Betten der Pflegebedürftigen oder zu technischen Hilfsmitteln zum Bewegen und Lagern bettlägeriger Personen. Außerdem wird über Arbeitszeitmodelle informiert, mit denen der Zeitdruck für die Beschäftigten gemindert werden kann. Staatssekretär Dr. Schäffer betonte, hiermit würden erstmals die Ressourcen von Arbeitsschutzverwaltung, Berufsgenossenschaft und Unfallkasse effektiv gebündelt: „Die enge Abstimmung bedeutet, dass Betriebe und Beschäftigte von einer einheitlichen Unterstützung für den Arbeitsschutz profitieren können. Und durch die gemeinsamen Aktionen erreichen wir auf effektive Weise alle Betriebe.“ Mit einem Online-Selbstbewertungs-Instrument im Internet können Unternehmen der ambulanten und stationären Pflege ihr aktuelles Arbeitsschutzniveau überprüfen sowie Risiken und Mängel identifizieren und abstellen. Das „Arbeitsprogramm Pflege“ ist Bestandteil der „Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie“ (GDA), in der sich die Arbeitsschutzbehörden der Länder, die Unfallversicherungsträger und der Bund gemeinsam für den Arbeitsschutz der Beschäftigten unterschiedlichster Branchen engagieren. Weitere GDA-Programme sind „Sicherheit und Gesundheitsschutz in der Zeitarbeit“, „Bau- und Montagearbeiten“, „Sicher fahren und transportieren“ „Hautschutz bei Feuchtarbeit“ und „Gesund und erfolgreich arbeiten im Büro“. Die Hälfte aller Pflegekräfte in Deutschland leidet an Rückenbeschwerden. Eine Pflegekraft arbeitet durchschnittlich nur sechs Jahre im Beruf. Weitere Infos zum „Arbeitsprogramm Pflege“: www.gesund-pflegen-online.de

Quelle: Pressemitteilung des Ministeriums für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen vom 22.03.2011
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