Pflege mit Niveau – qualifiziert in die Zukunft!
Qualifikationsrahmen und modularisierte Bildungsgänge für die Altenpflege vorgestellt
Nach mehrjähriger Entwicklungszeit wurden jetzt in einer zweitägigen Abschlusstagung in Berlin der „Entwurf des Qualifikationsrahmens für den Beschäftigungsbereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen“ sowie umfangreiche Materialien für modularisierte Curricula in beruflichen Bildungsgängen der Altenpflege vorgestellt und unter Teilnahme der Förderministerien und der projektbeteiligten Einrichtungen mit der Fachöffentlichkeit diskutiert. Das Projekt wird von der Fachhochschule Bielefeld in Kooperation mit dem Deutschen Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (dip) in Köln durchgeführt. Es hat eine Laufzeit bis Ende 2011 und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) sowie vom Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (MGEPA) des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert. Das Kooperationsprojekt gibt Antworten auf die gesellschaftlichen Herausforderungen in der Versorgung älterer Bürgerinnen und Bürger angesichts der demografischen Entwicklung und des damit verbundenen sozialen Strukturwandels. Es berücksichtigt, dass für eine qualitätsgesicherte Pflege und Versorgung Kompetenzen gefragt sind, die Menschen mit unterschiedlichen Bildungsvoraussetzungen eine Beschäftigungsmöglichkeit im Bereich der Pflege, Unterstützung und Betreuung älterer Menschen bieten. „Wir freuen uns, dass wir unter Einbeziehung von ca. 100 Expertinnen und Experten den ersten Qualifikationsrahmen für diesen wichtigen Beschäftigungsbereich entwickeln konnten“, betonte Projektleiterin Prof’in Dr. Barbara Knigge-Demal von der Fachhochschule Bielefeld. Der Qualifikationsrahmen beschreibe auf acht voneinander abgrenzbaren Niveaus den Pflege-, Unterstützungs- und Betreuungsbedarf älterer Menschen, die Verantwortungs- und Aufgabenbereiche sowie das hierfür notwendige Wissen und Können. Sie hob hervor, dass der entwickelte Qualifikationsrahmen nach einer geplanten Testphase die Personal- und Organisationsentwicklung in Einrichtungen der Altenhilfe gezielt unterstützen solle. Das Projekt greift gleichermaßen die notwendigen Veränderungen in den beruflichen Bildungsgängen der Altenpflege auf. Prof’in Gertrud Hundenborn, Projektleiterin im dip, sagte: „Mit der Modularisierung von Bildungsgängen erleichtern wir eine rasche Anpassung an Veränderungen, flexible Bildungskarrieren und eine frühe individuelle Profilbildung der Lernenden.“ Das Projekt berücksichtige zugleich die Forderungen der Bildungspolitik in Europa. Sie betonte, dass die im Projekt entwickelten und von sieben Bildungseinrichtungen erprobten Modulhandbücher interessierten Bildungsanbietern die Einführung modularisierter Konzepte wesentlich erleichtern würden. Das gemeinnützige Deutsche Institut für angewandte Pflegeforschung e.V. finanziert sich überwiegend aus Projektmitteln und beschäftigt rund fünfzehn Mitarbeiter/innen. Zu den Auftraggebern und Kooperationspartnern gehören Bundes- und Landesministerien, Stiftungen, Träger von Einrichtungen im Gesundheitswesen, Krankenkassen, Verbände, Kommunen, Hochschulen, wissenschaftliche Institute und weitere Einrichtungen. Zum Angebot des dip gehört das gesamte Spektrum der Forschung, Entwicklung, Evaluation, Beratung, wissenschaftlichen Begleitung und Gutachtenerstellung im Pflege- und Gesundheitswesen. Es ist ein Institut an der Katholischen Hochschule NRW (KatHO NRW) in Köln und betreibt einen weiteren Standort an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Vallendar (PTHV) bei Koblenz.Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. vom 09.11.2011
http://www.dip.de