Pflegekammer in Bayern
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR) unterstützen die Initiative des Bayrischen Gesundheitsministers Söder.
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) unterstützt das Bayerische Gesundheitsministerium in seinem Vorhaben als erstes Bundesland eine Pflegekammer zu errichten. Begrüßt wird dieses Vorhaben auch von den Mitgliederverbänden der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Pflegeberufe (BAY.ARGE). „Das Ziel der Pflegekammer ist die Sicherstellung einer fachgerechten, qualifizierten und somit professionellen pflegerischen Versorgung der Bürgerinnen und Bürger. Mit der Etablierung einer Pflegekammer wird das Thema ‚Schutz der pflegebedürftigen Menschen vor unqualifizierter Pflege‘ endlich ins Visier genommen,“ so Dr. Marliese Biederbeck, Vorsitzende der BAY.ARGE und Geschäftsführerin des DBfK Südost, Bayern-Mitteldeutschland. „Die professionelle Pflege erhält mit der Kammer die Anerkennung und Wertschätzung, die sie verdient.“ Jede Pflegende wird sich zukünftig registrieren lassen müssen, wenn sie ihren Beruf ausüben möchte. Auch die Fort- und Weiterbildung der Pflegenden wird mit der Kammer geregelt. Als Körperschaft des öffentlichen Rechts werden professionell Pflegende besser als bisher bei Gesetzgebungsverfahren beteiligt und als Berater/innen für pflegerische Anliegen hinzugezogen. Aufgabe einer Kammer ist es, Gutachter/innen der Pflege zu benennen und pflegerische Sachverständige zu bestellen. Die demografische Entwicklung und mit ihr die rasante Zunahme pflegebedürftiger Menschen in den kommenden 20 Jahren stellt die professionelle Pflege vor große Herausforderungen. Eine Organisation wie die Pflegekammer ist daher längst überfällig. „Wir fordern seit vielen Jahren, dass die Angelegenheiten der Pflege endlich in die Hände der professionellen Pflege gegeben werden“ so Franz Wagner, Bundesgeschäftsführer des DBfK. „Dieses Ziel wird mit der Etablierung einer Pflegekammer nun endlich erreicht. Wir gehen davon aus, dass die Pflegekammer in Bayern Signalwirkung für alle anderen Bundesländer haben wird.“ Der Deutsche Pflegerat e.V. (DPR), die Bundesarbeitsgemeinschaft des Pflege- und Hebammenwesens, begrüßt ebenfalls die Initiative des Bayrischen Gesundheitsministers Söder zur Errichtung einer Pflegekammer in Bayern. „Endlich hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die größte Berufsgruppe im Gesundheits- und Pflegewesen über eine Kammer einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Verbesserung der Pflege leisten kann,“ sagt Andreas Westerfellhaus, Präsident des DPR. Staatsminister Söder ist für seinen mutigen und wegweisenden Entschluss zu beglückwünschen, so Westerfellhaus weiter.Eine Pflegekammer wird eine zuverlässige Pflegepersonalstatistik ermöglichen. Sie wird Qualitätsstandards festlegen und als Ansprechpartner für Klienten bei Beschwerden dienen.
Durch eine Pflegekammer wird auch sichergestellt, dass die Expertise der Pflegenden in den Beratungen von Gesetzen und in der Selbstverwaltung mehr wahrgenommen wird. Damit wird die Qualität in allen Bereichen gesichert, in denen professionell Pflegende tätig sind.
Quelle: Pressemitteilung des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) com 28.01.2011
http://www.dbfk.de
Pressemitteilung des Deutschen Pflegerates e.V. (DPR) vom 28.01.2011
http://www.deutscher-pflegerat.de