Profis für die Kita - Initiative gegen Erziehermangel

Fünf Gewerkschaften und Berufsverbände, die sich für Erzieherinnen und Erzieher einsetzen, starten eine gemeinsame Initiative zur Werbung für den Beruf „Erzieher/in“. Die Initiative „Profis für die Kita“, die gemeinsam mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) entwickelt wurde, wendet sich werbend an Schulabgänger/innen, vor allem auch an Migrant/innen und Männer.

Der Ausbau der Plätze und die Verbesserung der Qualität in Tageseinrichtungen für Kinder, insbesondere für ein- und zweijährige Kinder, hat einen erheblichen Fachkräftebedarf ausgelöst. Darüber hinaus steigt der Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern für Ganztagseinrichtungen und Betreuungsangebote an Grundschulen. Außerdem werden in den nächsten Jahren Tausende von Erzieherinnen in Rente gehen. Die Erziehungsberufe bieten hervorragende Beschäftigungspotenziale in einem dynamischen und sich immer stärker professionalisierenden Berufsfeld. Steigende Erwartungen an eine gute frühe Bildung von Kindern verlangen den Kindertagesstätten und ihren Fachkräften immer mehr ab. Um mit diesen Anforderungen Schritt zu halten, ist eine hohe Qualifikation der Beschäftigten ebenso erforderlich wie gute Rahmenbedingungen. Dazu gehören angemessene Betreuungsschlüssel und Gruppengrößen sowie eine verbesserte Bezahlung. Die Initiatoren von „Profis für die Kita“ setzen sich dafür ein, das Fachkraftniveau durch Ausbildung, Studium und Weiterbildung weiter zu steigern. Eine Absenkung der Standards gefährdet die pädagogische Arbeit und damit auch das Kindeswohl. Bei zurückgehenden Schülerzahlen, die die allgemeinbildenden Schulen verlassen, wird der Wettbewerb um für den Erzieherberuf zu motivierende Schülerinnen und Schüler schärfer. Das Image, die gesellschaftliche Wertschätzung und die Attraktivität des Berufs „Erzieher/in“ müssen aufgewertet werden. Die Initiative will besonders Migrantinnen und Migranten ansprechen. Deren Anteil an Erzieherinnen und Erziehern von derzeit nur etwa acht Prozent muss erhöht werden. Mehr als 30 Prozent der Kinder stammen aus einer Familie mit Migrationshintergrund. Außerdem sollen verstärkt Männer für den Beruf gewonnen werden. Derzeit sind nur 3,4 Prozent des Kita-Personals männliche Erzieher. Die dritte Zielgruppe sind Männer und Frauen aus anderen Berufen, die sich für die Arbeit mit Kindern entscheiden könnten. Mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) werden für die gemeinsame Werbekampagne eine Reihe von Broschüren, Flyern und Plakaten veröffentlicht. Die Materialien bieten umfangreiche Informationen über den Beruf, die Aufgaben und Zukunftsaussichten, die Ausbildung und Bezahlung. Sie sind vor allem für die Berufsorientierung in Schulen und die Berufsberatung geeignet und können kostenlos angefordert werden. Ganz einfach online bestellen: www.runder-tisch.eu.

Info:
Am „Runden Tisch Gewerkschaften und Berufsverbände“ arbeiten seit dem Jahr 2005 zusammen: Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Quelle: Pressemitteilung der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) vom 22.02.2011
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